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(25.10. – 31.10.18)
Vorbereitungen auf eine lange Fahrt
Gegen elf Uhr morgens Starten wir vor dem Hotel. Zuerst mussten alle unsere Sachen und Kleider, wir haben gefühlt die Hälfte des Autos ausgeräumt, an ihren korrekten Platz verstaut werden. Fast sind wir abfahrbereit: unser Wassertank muss noch aufgefüllt und Essen eingekauft werden, Tanken und kurz beim Autoteilchen-Markt vorbei, da unser Anlasser nicht mehr korrekt anspringt. Erst dann sind wir definitiv bereit, die Stadt zu verlassen. Da wir leider kein Ersatz für unseren Anlasser fanden, suchen wir uns ausserhalb von Ulan-Ude eine Autorampe. Solche stehen jeweils bei ausgewiesenen Parkplätzen, sogar mit einem Schild an der Strasse markiert. Es dauert ungefähr 1.5h bis Valentin den Anlasser auseinandergebaut, gereinigt und wieder eingebaut hat. Dafür springt er korrekt an. Wir kommen heute durch die Reparatur nur ca. 150km weit. Für einen Schlafplatz suchen wir einfach einen kleinen Pfad, der von der Strasse wegführt und versuchen unser Glück. Wir landen auf einem grossen schrägen Feld, wo wir dem Weg weiter in den Wald hinauf folgen, wo wir auf windschatten hoffen. Es liegt jedoch schon viel Schnee, weshalb wir unser vorhaben im Wald abbrechen und umdrehen. Auch ist hier noch kein Auto vor uns durchgefahren. Wir nehmen den ersten Weg und finden kurze Zeit später eine Senke. Diese ist windstill, weshalb wir uns für diesen Platz entscheiden.
Der nächste Tag startet grau mit kleinen Schneeflocken. Weiter geht unsere Fahrt immer Richtung Osten auf der P-258 / AH6. Der nächst grössere Ort ist zugleich auch der Hauptort der nächsten Region Transbaikalien, Tschita. Über die Strasse können wir uns nicht beklagen: diese ist meistens in gutem Zustand. Eine Wohltat zu der Mongolei und Zentralasiens Strassen. Es gibt viele Baustellen, dafür bessern die Russen die Strasse auch aus oder bauen gleich komplett neue Abschnitte. Der Tag ist ziemlich trübe und die Sonne zeigt sich kaum. Dafür schneit es immer wieder und unser Thermometer bleibt um die Nullgrad hängen. Heute finden wir unseren Stellplatz in einem Waldstück hinter einem Dorf.
Wieder erwartet uns ein weisser Morgen, dieses Mal mit grösseren und festeren Flocken. Es reicht sogar, um einen kleinen Schneemann zu bauen. Wir folgen weiter der Strasse nach Tschita, die sich durch sanfte Hügel windet. Die Landschaft wechselt zwischen kahlen Birkenwälder, Tannenwälder und offenen zu meist landwirtschaftlich genutzten Flächen. Da wir in Ulan-Ude nicht mehr an einem grossen Supermarkt vorbeikamen, suchen wir nun in Tschita nach etwas grösserem, um unsere Vorräte aufzustocken. Vorallem sind wir auf der Suche nach Pouletbrust, also Hühnchen ohne Knochen. Wir werden fündig und verlassen die Stadt wieder, um uns ausserhalb einen Nachtplatz zu suchen. Nach Tschita müssen wir auf die asiatische Fernstrasse AH30/P297 wechseln, ansonsten landen wir an der chinesischen Grenze. Wir sind mittlerweile etwa 700km weit gekommen. Die Schlafplatz suche gestaltet sich etwas schwieriger und wir geben uns mit einem kleinen Fleckchen im Wald nahe der Strasse zu frieden.
Kalt aber meist sonnig
Dieser Morgen zeigt sich von seiner schönsten Seite. Wir sind für einmal früh wach und bereits nach neun Uhr starten wir unseren Tag, um ein paar Kilometer mehr zurückzulegen. Die Sonne scheint vom strahlend blauen Himmel und begleitet uns den kompletten Tag. Schnee liegt seit gestern Nachmittag keiner mehr und so geht es heute weiter. Wo die Strasse sich noch im Schatten befindet, müssen wir dafür wegen Eisglätte aufpassen. Die Strasse führt immer weiter durch sanfte Hügel ohne nennenswerte Pässe oder Berge dazwischen. Wir befinden uns derzeit auf nur 600m über Meer. Für unseren Schlafplatz fahren wir drei Mal vergebens einen Pfad entlang: zwei Mal endet dieser zu nahe an der Strasse und der dritte ist zu unwegsam. In einem verlassenen Steinbruch nahe der Strasse werden wir doch noch fündig.
Am frühen Morgen werden wir beide durch ein seltsames Geräusch geweckt. Es entpuppt sich als relativ fern und wir schlafen wieder ein. Erst als die Sonne das Auto erreicht, stehen wir definitiv auf. Zuvor hatten wir gerade einmal -8 Grad im innern, was uns zu kalt war, um aufzustehen. Wir mögen Sonnenschein und so freuen wir uns ab einem wolkenlosen Himmel. Heute möchten wir uns ein Hotel suchen, um wieder einmal eine Dusche zu geniessen. Das erste Dorf mit Möglichkeiten ist uns noch zu nah, weshalb wir es im nächste versuchen. Dann wären wir heute 200km gefahren. Leider ist das Hotel bereits voll belegt und das zweite im Dorf macht auf uns keinen tollen Eindruck. Wir entscheiden, doch nochmals 100km weiterzufahren und finden dadurch auch die dringend benötigte Tankstelle. Aber auch im nächsten Ort ist das Glück nicht auf unserer Seite: das erste Hotel können wir nicht finden, das zweite ist auch schon ausgebucht. Hier können wir jedoch für 400 Rubel beide einfach eine Dusche geniessen, ohne das noch freie Zimmer für umgerechnet 40 Franken nehmen zu müssen. Mit dieser Alternative geben wir uns zufrieden. Frisch geduscht verlassen wir das Dorf, um noch einen Schlafplatz zu suchen. Einige Kilometer halten wir nach einem geeigneten Waldweg Ausschau, bis wir einen finden können. Da die Wälder bereits kahl sind, können wir die Strasse nach wie vor sehen. Weil es bereits später Nachmittag ist und die Sonne bald untergeht, bleiben wir trotzdem stehen. Im Dunkeln möchten wir nicht suchen müssen.
Einen Tag Ruhepause
Für beide war es eine etwas unruhige Nacht, weshalb wir es nicht eilig haben, aufzustehen. Erst gegen 10:30 Uhr fahren wir los. Zwischenzeitlich klarte der Himmel auf und die Sonne zeigt sich und erwärmt uns langsam. Aufgrund der beiden vergangenen langen Fahrtage möchten wir heute nur wenige Kilometer zurücklegen. Auf der Karte entdecken wir eine kleine Strasse die ins Nichts führt. Obwohl nur ca. 50km zwischen dem letzten Nachtlager liegt, biegen wir auf die Piste ab. Wir geniessen noch Internet-Empfang bevor wir uns weiter vom Dorf entfernen und allenfalls gleich keine Verbindung mehr haben. Auf Google prüfen wir die Piste und sehen, dass eine Abzweigung zum Fluss hinunterführt und sogar ein ausgewiesener Rastplatz vermerkt ist. Dies müssen wir uns anschauen. Der Rastplatz ist nichts besonders und so fahren wir den Feldweg weiter bis am Ende eine kleine Lichtung erscheint. Perfekt für uns: der Fluss gleich dahinter und eine Feuerstelle. Während Deedrah sich um das Feuer kümmert oder es zumindest versucht, kocht Valentin. Weil wir so wenig gefahren sind und früh einen Stellplatz gefunden haben, bleibt Zeit, die aufwändigen Spätzli zu kochen. Bereits um 16:30 gibt es für uns Abendessen (es gab kein Mittagessen), wir geniessen das Feuer, verrichten den Abwasch und setzten uns nochmals ans Feuer bis die Glut zu kalt wird und wir uns in unser Auto verkriechen. Ein entspannter Tag als Entschädigung für die vergebliche Hotelsuche.
Die Nacht war ruhig. Man hörte die Strasse nur in weiter Ferne. Wir beschliessen noch einen Tag an diesem lauschigen Platz zu verbringen, um nicht immer nur rumzusitzen. Nach einem gemütlichen Morgen unternehmen wir einen Spaziergang. Dieser entpuppt sich als ziemlich kurz, denn schon nach wenigen Minuten stehen wir vor einem Seitenarm des Flusses – zugefroren. Nach dem ersten vorsichtigen Vortasten auf dem Eis, eröffnen wir kurzerhand unsere private Natureisbahn, denn das Eis ist ziemlich dick und vermag uns ohne Probleme und Knartzen zu halten. Wir geniessen die Sonne vom wolkenlosen Himmel und schlendern noch ein Stück dem Fluss entlang, welcher bereits schon an zahlreichen Stellen mit Eis bedeckt ist und kleine Eisschollen mit sich führt. Für ein zweites Feuer sammeln wir noch tatkräftig Holz, um es uns abends schön gemütlich machen zu können. Während Deedrah auf das Feuer aufpasst, backt Valentin seine köstliche Pizza in unserer Bratpfanne. Den Teig haben wir bereits am Nachmittag vorbereitet, so dass er Zeit hatte, aufzugehen. Nach einem gemütlichen Tag sitzen wir lange an unserem Feuer. Als auch das letzte Holzstück seinen Weg ins Feuer fand, bemerken wir, wie kalt dass es geworden ist (19:00 Uhr Abends, Sonne untergegangen, minus drei Grad), weshalb wir uns schnellstens ins Auto zurückziehen und den Abend dort ausklingen lassen.
Dieser Pausentag ist eine wohltat, denn wir sind bereits eine Woche unterwegs und fahren tagein tagaus ohne gross Bewegung.
This entry was posted in Oktober 18, Russland, Weltreise