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(19.10. – 22.10.18)
Unser erstes Ziel in Russland ist der Baikalsee, der grösste Süsswasserspeicher der Welt und das Juwel Sibiriens. Die Grenze nahm aber extrem viel Zeit in Anspruch, deshalb fahren wir nur noch ein Stück aus der Grenzzone hinaus und ums uns einen Schlafplatz zu suchen.
Abschleppdienst Terry on Tour
Bei einer Abzweigung kurz vor dem Dorf Novoseleginsk steht ein Auto mit Warnblinker und wir erkennen die vier Mongolen von der Grenze wieder. Sie erschienen uns zuvor sympathisch, weshalb wir anhalten und nachfragen, ob wir helfen können. Der Motor stoppte einfach während der Fahrt und auch zusammen schaffen wir es nicht, diesen wieder zum Laufen zu bringen. Weil es in der Umgebung nichts gibt und langsam eindunkelt, schleppen wir das Auto mit den vier Männern in die ca. 30km enfernte Stadt Gussinoosjorsk ab. Nur kurze 3m trennen uns vom hinteren Auto, was bei uns ein mulmiges Gefühl auslöst. Hoffentlich fährt er uns nicht ins Heck und bremst gut für uns mit, wenn es bergab geht. Ohne grössere Probleme erreichen wir im Schneckentempo von 30-40km/h den Zielort. Für unsere Hilfsbereitschaft werden wir zum Nachtessen eingeladen. Sogar das Hotel zahlen sie uns, da wir durch diese Aktion keinen Übernachtungsplatz mehr bei Tageslicht suchen konnten. Vielen Dank! Wir sind überrascht über diese Nettigkeit, haben wir die Mongolen doch als eher mürrisches und ungeduldiges Volk kennengelernt. Waren wir einfach an den falschen Orten?
Unsere neuen Freunde versuchen alles, um ihr Auto zu reparieren doch erfolglos. Die Stadt ist relativ klein, weshalb sie einen Mechaniker in Ulan-Ude aufsuchen wollen. Weil wir in die gleiche Richtung unterwegs sind, schnallen wir sie noch einmal mit dem Abschleppseil hinter unseren Terry und fahren mit 40km/h in den 120km entfernt gelegene Hauptort. Unterwegs beginnt es noch zu schneien und wir hoffen, dass die Strasse in gutem Zustand bleibt. Am Ende schneite es nur auf dem Pass und wir sind froh darüber, ohne Schaden in Ulan-Ude anzukommen. Bei der zweiten Garage werden wir fündig und befreien das Auto vom Seil. Für unsere Dienste laden sie uns abermals zum Mittagessen ein. Danach brechen wir auf, um den Baikalsee noch am gleichen Tag zu erreichen.
Es erwartet uns ein grauer wolkenverhangener Himmel und ein stürmischer See. Leider endet unser erster Versuch, an das Ufer zu gelangen, in einer Sackgasse. Wir durchqueren ein Sommerbadeort, welcher bereits im Dornröschen-Schlaf liegt und fahren einen Damm entlang. Dieser ist jedoch unpassierbar. Weil wir nicht neben einem bewohnten Wohnwagen übernachten möchten, ziehen wir es vor, wieder umzudrehen und auf dem Rückweg im Birkenwald einen Platz zu suchen. Der Wind lässt die mittlerweilen blätterlosen Bäume knarren, wir hören den Fluss rauschen und in der Ferne die Eisenbahn vorbeirollen. Ein wenig gespenstig, aber wir verbringen eine ungestörte Nacht.
Campen am Baikal
Wir versuchen unser Glück ein Stück weiter nördlich beim Dorf Posolskoye. Ein verschlafenes und kleines Dorf, aber bewohnt und nicht nur eine Sommerdestination. Hinter der Kirche erstreckt sich ein Sandstrand und wir wähnen uns am Meer. Der See ist durch das windige Wetter aufgewühlt und es rollen grosse Wellen an den Strand, nichtsdestotrotz freuen wir uns an Sibiriens Juwel zu stehen. Die Strasse führt parallel zum See und wir versuchen, einen Weg ans Ufer zu finden. Der gewählte Pfad endet an einer offenstehenden Barriere. Im Sommer wohl ein beliebter Campingplatz ist das Areal nun völlig verlassen. Auf Sand fahren wir dem Seeufer entlang bis ganz ans Ende der Landzunge. Der Wasserstand scheint uns ungewöhnlich hoch zu sein, da wir Wege sehen, die im Wasser enden. Auch jener auf die Landzunge wird immer abenteuerlicher, da das Wasser Pfützen auf der Piste hinterlassen hat – mal tiefer, mal weniger tief. Die meisten passieren wir ohne Probleme, doch bei einem Wasserloch hat nicht nur Deedrah sondern auch Valentin am Ende schwitzige Hände. Es entpuppte sich im Nachhinein als ziemlich tief. Nächtigen wollen wir aber nicht schutzlos hier draussen, womit wir wieder umdrehen und zwischen Bäumen einen windgeschützten Platz suchen. Gemütlichkeitshalber schlafen wir, wie auch schon die vergangenen Nächte, im Auto.
Am nächsten Tag klart der Himmel auf und die Sonne scheint. Wie zahm sich der See bei diesem Wetter doch zeigt. Um den See noch ein bisschen zu geniessen, fahren wir um das Flussdelta herum und versuchen unser Glück nördlich davon. Unser erster Versuch an den See zu gelangen, endet vor einer zwar offenen Barriere, dahinter befindet sich jedoch ein Naturschutzgebiet und auf einem Schild wird mit Bussen gewarnt. Wir machen kehrt, um eine andere Stelle zu suchen. Der Platz liegt uns eh zu nahe am Dorf, wobei es sich auch hierbei um ein Badeort handelt, der um diese Zeit ziemlich verlassen ist. Bei einer ausgewiesenen Campingstelle mit Picknick-Bänken und Toiletten-Häusschen werden wir fündig. Im Oktober ist auch hier kein Mensch mehr anzutreffen. Aus dem Motorraum erklingen eigenartige unschöne Geräusche. Valentin lokalisiert das Problem bei den Umlenkrollen. Zwei neue befinden sich in unserem Ersatzteilelager, so dass Valentin die kaputten Rollen austauschen kann und Terry sich danach wieder besser anhört.
Die Nächte werden langsam kalt, wie wir an unserem Wassersack feststellen. Dieser hängt draussen am Auto und als wir um zehn Uhr abends unsere Zähne putzen wollen, fliesst kein Wasser mehr – gefroren! Von der kalten Nacht merken wir wenig in unserem Auto, wohl dank der in Ulaanbaatar zusätzlich gekauften Decke. Wir schlafen wir Murmeltiere und öffnen die Kofferraumklappe erst, als die Sonne das Land langsam wärmt.