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(28.07. – 01.08.18)
Ein Tal das mit Abenteuer verbunden wird. Kein Reiseführer in dem nicht erwähnt wird, dass es nur für abenteuerlustige Personen geeignet ist, aus rauen Pisten besteht und ein gutes Allradfahrzeug benötigt wird. Von diesen eher abschreckenden Beschreibungen möchten wir uns selber ein Bild machen. Das Tal wurde bereits erfolgreich von Reisenden mit dem Auto durchquert. Leider haben wir in diesem Jahr weder Autotouristen gefunden, die uns etwas über den Zustand der Strasse im Tal erzählen könnten, noch Reisende, die in die gleiche Richtung unterwegs sind und genug Zeit hätten, zusammen das Bartang-Tal zu durchqueren. So müssen wir uns selber ein Bild davon machen.
Das Abenteuer Bartang-Tal beginnt
Bei Ruschon biegen wir vom Grenzfluss in das Tal ab und folgen dem Bartang flussaufwärts. Mit nicht mehr als etwa 20kmh sind unterwegs. Wir passieren grüne Oasendörfer und dann wieder schroffe Talabschnitte und neben uns fliesst immer der Bartang hinab. Die Strasse wurde nur wenige Meter über dem Flussbett an der Felswand entlang gebaut. Mancherorts ist die Strasse überflutet und Furten ist nötig, andernorts wurde die Strasse neugebaut, weil sie weggespült wurde. Trotz allem bereiten Terry die ersten dreissig Kilometer bis zu dem angeblich schönsten Übernachtungsplatz im Pamir keine Schwierigkeiten. Hierbei handlt s sich um eine kleine Oase rund um einen kleinen Quellbach und es wurde tatsächlich nicht zu viel versprochen – Bäume und sogar Gras wachsen hier und aus dem Bach kann man bedenkenlos Trinken, bevor er in den grau braunen Bartang mündet.
Überraschend treffen wir hier das französische Päärchen in ihrem Defender wieder, welches wir bereits im Hostel in Duschanbe kennengelernt hatten. Die beiden sind jedoch wieder auf dem Rückweg aus dem Tal hinaus. Wir übernachten zusammen in dieser Oase und verbringen einen entspannten Abend zusammen. Aufgrund unserer Panne am Anfang des Pamirs bekommt Terry etwas mehr Zuwendung, um uns nun verlässlich durch den Pamir zu bringen. So auch an diesem Abend, da sich eine alte Rampe geradezu anbietet, mit Terry drauf zu fahren und ihn von unten zu prüfen. Glücklicherweise sind nur wieder ein paar Schrauben locker, nichts dramatisches.
Weiter führt uns die Strasse immer flussaufwärts. Wir kreuzen zwei italienische Radfahrer und fragen nach, ob das Tal mit dem Auto komplett befahrbar sei. Sie geben uns Auskunft, dass es an manchen Stellen recht eng sei und die Serpentinen zum Pass hoch steil sind, aber dass sie ein paar Tage zuvor drei polnische Autos getroffen hatten, und da sie nicht umgedreht haben, es wohl fahrbar sein müsse.Wir atmen auf und rechnen damit, dass wir es schaffen.
Immer weiter hinein und hinauf
Die Strasse steigt zwischendurch ziemlich an, so dass wir uns plötzlich mehrer hundert Meter über dem Tal befinden. Nach 133km kommen wir zum Punkt, wo sich der Ghudara und der Murghob zum Bartang vereinigen. Hier in der Nähe liegt auch der Sarez See, welcher 1911 durch ein gewaltiger Erdrutsch infolge eines verheerenden Erdbebens entstanden ist. Die Gesteinsmassen, die von einem 4500m hohen Berg 1800m hinabstürzten, begruben ein Dorf vollständig unter sich. Es entstand der mit 600m weltweit höchste natürliche Staudamm, hinter dem sich ein heute 55km langer See aufstaute. Ob der Damm trotz seiner Dicke nochmals ein Erdbeben dieser Stärke aushalten würde, kann niemand mit Sicherheit sagen. Wenn er brechen würde, wäre das eine unvorstellbare Katastrophe für das Tal. Die Flutwelle könnte Auswirkungen bis nach Usbekistan haben. Der See wird deshalb rund um die Uhr bewacht und es ist nur mit einer Trekkingtour möglich, diesen zu besuchen.
Als Bartang-Tal bezeichnet man das 133km Kernstück bis zum Zusammenfluss der beiden Flüsse. Danach folgen wir dem Ghudara weiter flussaufwärts. Bis zum Dorf Ghudara (158km von der Mündung in den Panj entfernt) ist das Tal bewohnt. So passieren wir auch immer wieder Dörfer, die in den Oasen rund um einen kleinen Quellfluss entstanden sind. Eine fast normale Strasse (also Feldweg) und Einigermassen verlässlichen Strom gibt es jedoch nur bis etwa in die Hälfte des Tals hinein. Dies ist wohl auch der Grund, weshalb es hier die meisten Hilfsprojekte in Tadschikistan gibt. Wir finden sogar ein Projekt aus 2013 mit Unterstützung der Schweiz.
Bis Ghudara fährt es sich auf der Piste einigermassen gut, zweitweise ist die Strasse sogar angenehmer zu befahren als die grosse M41 mit ihren vielen, teils tiefen Schlaglöchern und dem Gegenverkehr. Hinter Ghudara wird die Piste nur wenig schlechter, beherbergt jedoch teils steinige Abschnitte und kleinere steinige Bachquerungen, die nur mit Allrad und genug Bodenfreiheitnzunbewältigen sind. Dies sind wohl die Abschnitte, die die Reiseführer als grob, rau und nur für abenteuerlustige Personen geeignet beschrieben.
Abschied von der Zivilisation
Hinter Ghudara erstreckt sich eine wunderschöne mit Bäumen und Gras durchzogene Hochebene. Hier bleiben wir für die Nacht stehen. Im gesamten Tal eröffnen sich immer wieder Blicke auf die umliegenden teilweise schneebedeckten und über 6000m hohen Gipfel. Hinter dem letzten Dorf gibt es wirklich nichts mehr ausser Natur. Hinter der fruchtbaren Hochebene wird die Landschaft wieder karg und steinig. Und dann beginnt der Aufstieg zum Pass Kok Jar (ca 3800m). In wenigen Metern werden über 600 Höhenmeter überwunden. Zuvor legen wir noch einen Stop ein und geniessen die herrliche Aussicht. Da kommt uns ein deutsches Auto entgegen. Sie bestätigen uns, dass die Serpentinen machbar sind und unsere Nervosität legt sich ein wenig. Nach dem Pass führen noch gut 90km Piste durch steiniges, trockenes und unbewohntes Hochland zum Karakul-See. Wir machen noch einen kurzen Abstecher zu einem alten Sonnenkalender und einem kleinen Meteoritenkrater aus 2003.
Der letzte Abschnitt bis zum See ist nochmals ein kleines Offroad-Abenteuer für sich. Die Ebene kann im Frühling wohl ziemlich sumpfig sein, so dass sich an manchen Stellen tiefe Fahrrinnen gebildet haben. Im Sommer ist der Boden mehrheitlich trocken und gut befahrbar. Nur kleine Flussquerungen sind teilweise nötig. Bevor wir den letzten Abschnitt befahren, treffen wir noch auf eine einsame Fahrradfahrerin. Es stellt sich heraus, dass Mirjam auch aus der Schweiz stammt. Da heute noch Schweizer Nationalfeiertag ist, stossen wir mit dem einzigen fast schweizerischem an, was wir finden können: Schokolade! (Original swiss chocolate made in Russia)
Der Karakul liegt auf 3914m und strahlt in schönstem türkisblau. Man könnte sich am Meer wähnen. Zusätzlich noch verstärkt durch den starken Wind, der die Wasseroberfläche kräuselt und kleinere und grössere Wellen ans Ufer spühlt. Ausserdem ist der See leicht salzig, da er keinen Abfluss hat und nur durch Verdunstung reguliert wird. Da es durch den Wind jedoch ziemlich kühl ist, verkriechen wir uns ins Auto. Tatsächlich haben wir in der Nacht nur noch ca. 5 Grad. Am nächsten Morgen ist es einigermassen windstill und wir springen für ein kurzes Bad in den ca 10 Grad kühlen See.
Noch ungefähr eine halbe Stunde führt uns die Piste durch endlose karge Weiten, bis wir wieder die M41 erreichen und das Abenteuer Bartang-Tal somit ein gutes ende gefunden hat. Auf diesem kurzen Stück treffen wir noch auf vier Fahrradfahrer, welche nun in dieses Abenteuer starten.
This entry was posted in Juli 18, Tadschikistan, Weltreise