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(14.06. – 23.06.19)
„Krokodile!!!“
Von Wyndham aus geht es nach Kununurra. Natürlich nicht über die lahme Teerstrasse, sondern über die Parry Creek Road hinten rum. Die Strasse führt durch das Parry Lagoon Naturreservat mit dem Telegraph Hill Aussichtspunkt, den Marlu Billabong, wo man viele Vögel beobachten kann, und dem Ngamoowalem Conservation Park, wo wir zwei kurze Abstecher zum Black Rock Falls und dem Middle Springs Waterfall unternehmen. Das spannendste daran ist die alternative 4×4 Route zwischen den beiden Wasserfällen, denn beide sind versiegt. Am Ord finden wir einen tollen freien und ruhigen Campingplatz. Wir geniessen einen entspannten Nachmittag unter den schattigen Bäumen. Kurz vor Sonnenuntergang sichten wir dann tatsächlich noch zwei Salzwasser-Krokodile auf der gegenüberliegenden Sandbank des Flusses. Das eine ist gerade ziemlich mit seiner Beute beschäftigt. In der Nacht wird uns dann beiden etwas mulmig, als uns im Schein der Taschenlampe ein Auge entgegenblitzt, gleich an unserem Flussufer. Wir verschwinden schnell ins Dachzelt und hoffen, dass das Krokodil im Wasser bleibt und nicht zu uns hoch kommt. Wir sind erleichtert, als wir tagsdarauf keines in unmittelbarer Nähe von Terry entdecken können.
Doch noch eine Flussdurchfahrt
Für eine unglaublich lange und abenteuerliche Flussdurchfahrt hätten wir keine 700km entlang der Gibb River Road fahren müssen. Diese liegt gleich ausserhalb von Kununurra und nennt sich Ivanhoe Crossing. Wir müssen den an dieser Stelle ziemlich reissenden Ord Fluss durchqueren. Nach der obligatorischen Fotoserie und dem Filmen und dem dreimaligen Hin- und Herfahren ist auch Terry wieder ordentlich sauber unten rum. Früh morgens erreichen wir Kununurra.
Aboriginal Kunst und Sandelholzplantagen
Das Dorf ist wesentlich grösser als Wyndham und es gibt einiges zu sehen. Im White Gum Warlarring Park gegenüber dem Infozentrum findet Samstags jeweils ein kleiner Markt statt. Zufällig ist heute ein solcher Samstag und wir bummeln kurz durch die Stände, besichtigen die beiden Kunstgallerien Artlandish und Artopia, wobei die zweite im Hochpreis-Segmet angesiedelt ist. Kununurra ist bekannt für den Anbau von Sandelholz und so liegt etwas ausserhalb die Sandelholz-Fabrik mit einem kleinen Laden und Café. Die Fahrt dorthin führt einen durch riesige Anbauflächen jenes Baumes. Leider erfahren wir im Video nicht viel über die Produktion selber, es handelt sich mehr um ein Marketing-Video der Firma. Noch etwas weiter im Coomig Reservat liegt die Schmetterlings-Höhle, eine kleine Oase für Tiere mit einem Wasserloch und einer Höhle dahinter. Wir entdecken natürlich Schmetterlinge, viele Vögel, Frösche und auch eine Schlange. Vom Kellys Knob hat man eine schöne Aussicht auf Kununurra. Man muss gar nicht den höchsten Punkt erklimmen. Bereits vom Wasserspeicher hat man einen tollen Blick auf das grüne Dorf. Im Mirima Nationalpark, der gleich an das Dorf angrenzt, kann man kurze Spaziergänge unternehmen, wer nach Bewegung sucht.
Australiens grösster Stausee
Südlich von Kununurra liegt Australiens grösster Stausee, der Lake Argyle. Über eine durchgehend geteerte Strasse erreicht man nach 85km das Lake Argyle Village mit Campingplatz, Museum, Diesel und vielen Tourangeboten auf und über dem See. Vom Vista Point hat man einen tollen Blick auf den See und hinter dem Damm gibt es einen schönen Rastplatz (leider ohne Zugang zum Wasser). Der grosse immer fliessende Ord fliesst aus dem Stausee hinaus über Kununurra und bei Wyndham in den Cambridge Gulf. Diesem Fluss verdankt Kununurra seine vielen Wasserkanäle für den Anbau des sehr langsam wachsenden Sandelholzes. Nach einem gemütlichen Tag am Wasser und mit hervorragend funktionierendem Internet (dem Touristendorf sei dank), übernachten wir nochmals frei, bevor wir wieder nach Kununurra zurückkehren.
Unsere weitere Planung sieht vor, mit einem Abstecher in den Purnululu Nationalpark (Bungle Bungle) wieder nach Halls Creek hinunterzufahren, von dort Richtung Osten über die Duncan Road, den Buntine Highway und über die Offroad-Wege des Judbarra / Gregory Nationalparks im Norden bei Timber Creek wieder auf den Victoria Highway zu treffen. Diesen Plan werfen wir aber nach dem Abstecher zu den Bungle Bungle über Bord. Aber zuerst der Reihe nach.
Horror Wellblech
Um ausgeruht und fit in dieses Abenteuer zu starten, gönnen wir uns zwei Nächte auf dem Lakeside Campingplatz, wo wir tatsächlich direkt am Wasser einen Stellplatz ergattern. Ein halber Tag schönster Asphalt liegt vor uns, bevor es dann für 53km über Schotterpiste zum Beginn des Bungle Bungle Nationalparkes geht. Diese darf nur mit einem 4×4 Auto befahren werden. Wir müssen zu unserem und Terry’s Leidwesen bereits kurz nach Beginn feststellen, weshalb. Am Ende vergehen weitere 2h Fahrt, bis wir das Besucherzentrum erreichen. Bis anhin fanden wir den Tanami Track die schlimmste Strasse, die ersten 20km der Zufahrt in den Nationalpark toppen diesen jedoch um Längen. Wellblech mit krassen Zähnen erwartet uns und hört gefühlt nicht mehr auf. Wir sind schon fast so weit, umzudrehen. Dem Auto und seinem Material zu liebe, und auch für uns. Wir fahren gerne Offroad-Strecken, aber reinste Wellblechpisten fallen für uns nicht unter diese Kategorie. Diese finden wir nur ermüdend für uns und Terry. Glücklicherweise wird es auf der zweiten Hälfte etwas besser und hin und wieder wird die Strasse auch geglättet. Leider nicht bei unserem Besuch.
Beim Zentrum und somit dem Eingang zum Purnululu Nationalpark melden wir uns an und bezahlen für zwei Nächte auf dem Kurrajong Camping (AUD 52). Dieser befindet sich entlang des nördlichen Weges, der zweite Platz weiter südlich ist zur jetztigen Zeit vorab getätigte Online-Buchungen vorenthalten. Auf dem Weg zum Schlafplatz liegt der Kungkalanayl Aussichtspunkt. Aufgrund der langen Fahrt steht der Sonnenuntergang kurz bevor, weshalb sich ein kurzer Halt gerade zu anbietet. Vom Hügel hat man eine tolle Rund-um-Sicht über das mit Gras bewachsene Land und die Bungle Bungle Range, welche in immer sträkerem rot erleuchtet.
Früh morgens starten wir mit den Attraktionen im nördlichen Teil, um der heissen Mittagssonne und der grossen Besucherzahl auszuweichen. Tatsächlich stehen erst wenige Autos auf dem The Bloodwoods Parkplatz. Wir folgen den Schildern zur Mini Palms Gorge. Die Wanderung führt entlang des Bachbetts in eine schmale mit Palmen bewachsene Schlucht. Mit etwas Kletterei erreicht man am Ende eine Aussichtsplattform, wo man in den hinteren Teil der Schlucht sieht. Wir finden es eine lohnenswerte Wanderung (1.5h zurück). Über den The Escarpment Weg erreicht man den Echidna Parkplatz oder man spaziert zurück zum Auto und fährt das kurze Stück dorthin. Beim Infozentrum wurde uns mitgeteilt, dass um 11 Uhr die Sonne in den Echidna Chasm fallen soll, weshalb wir kurz vorher dort ankommen. Natürlich sind wir nicht die anzeigen, aber der Ansturm hält sich erstaunlicherweise in Grenzen. Der Weg in den Echidna Chasm (45min zurück) sieht der ersten Wanderung sehr ähnlich, doch nach der Hälfte erreichen wir einen hohen schmalen Felsspalt, durch welchen wir bis zu einer grössern Kammer hindurchspazieren. Von hier geht es noch weiter, dann muss man jedoch über Steine klettern und angstfrei sein, denn zwischen der schmalen Spalte hängen Steine frei über dem Boden. Die Sonne mit ihrem jetztigen Sonnenstand erreicht die kleine Kammer am Ende nicht, aber ein rotes erglühen der Wande ganz oben entsteht trotzdem. Die grosse Kammer hingegen glüht immer mehr auf bis sogar die Sonnenstrahlen ihren Weg hineinfinden. Nach diesem Farbenspiel fahren wir wieder zurück zum Camping und geniessen einen ruhigen Nachmittag.
Die auf jedem Foto des Bungle Bungle Nationalpark ersichtlichen Felsformationen befinden sich im südlichen Teil des Parks beim Piccaninny Parkplatz, wo es uns tagsdarauf hinzieht. Wir sind wiederum extra früh aufgestanden, denn wir müssen zuerst noch 45min fahren und wollen vorallem die Tourbusse wieder vermeiden. Auf dem Rundspaziergang The Domes besichtigen wir die für diesen Park weltberühmten Felsen, die in ihrer heutigen Form an Bienenstöcken erinnern. Bereits im Kings Canyon bei Alice Springs sahen wir solche Felsen, diese hier sind jenen jedoch grössen- und anzahlmässig weit überlegen. Weiter folgen wir dem Weg zur Cathedral Gorge, wo sich am Ende der Sackgasse ein grosses Oval mit einem Wasserloch und überhängendem Felsen öffnet. Der letzte Abstecher unternehmen wir zum Picanniny Creek Lookout, wo sich uns eine tolle Aussicht auf die in der Ferne befindlichen Dome ergibt (2h zurück alles zusammen). Wer noch mag, kann weiter bis zur White Snake Gorge wandern, muss aber wieder den gleichen Weg zurücknehmen. Uns reicht es jedoch, die Temperatur steigt rasant an und auch die Menschen nehmen zu. Auf dem Parkplatz bemerken wir mittlerweile vier Busse und drei Mal mehr Autos. Vor uns liegt noch die lange und zermürbende Fahrt zurück zur Hauptstrasse. Beim Besucherzentrum (nach 27km) legen wir eine kurze Pause ein und stärken uns mit einem Apfel, bevor wir den zweiten Teil in Angriff nehmen. Wir sind unendlich erleichtert, als wir das Ende der Zufahrtsstrasse erreichen und an Terry noch alles zusammenhält. Die grossen Zähne des Wellblechs waren auch dieses Mal eine unendliche Tortur. Unser Auto tat uns leid.
Weil an unserer Heckstossstange alles lose ist, muss diese zuerst überholt und verstärkt werden, bevor wir ihr wieder die australischen Pisten zu muten. Damit fällt der Entscheid, die Runde über Halls Creek, wo uns 400km Piste und weitere 300km Offroad erwarten würden, zu streichen und stattdessen dem langweiligen aber ruhigen und weniger Material belastenden asphaltierten Highway zurück nach Kununurra und weiter östlich zu folgen.
This entry was posted in Australien, Juni 19, Weltreise, Western Australia