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(13.09. – 19.09.19)
Nebst dem Old Telegraph Track, welcher zur Wartung der alten Überlandleitung diente, bevor diese durch Funkstationen und später durch Glasfaserkabel ersetzt wurde und heute nur noch mit einem Offroad-tauglichen Fahrzeug befahren werden kann, gibt es auch eine gut ausgebaute Umfahrungsstrasse – die Bamaga Road, welche wir auf unserer Rückfahrt in Richtung Süden nehmen. Meistens präsentiert sie sich in gutem Zustand, teilweise geteert und nur an wenigen Stellen Wellblech aufweist, bis wir zurück am Ausgangspunkt des OTT beim Bramwell Junction Roadhouse ankommen. Unterwegs kann man einen Abstecher zum Captain Billy Landing unternehmen (Nationalpark, Camping reservieren), auf welchen wir jedoch verzichten.
Herausfordender als gedacht
Wir möchten dagegen noch an den Chili Beach in der Nähe der Aboriginal Community Lockhart River. Von der bis zur Peninsula Developmental Road gerade verlaufenden Telegraph Road zweigt etwa mittig der Frenchmans Track ab. Kilometermässig handelt es sich um eine Abkürzung nach Lockhart River, jedoch nicht zeitlich. Dafür entkommen wir der immer noch mit viel und grobem Wellblech durchzogenen Telegraph Road. Beim Frenchmans Track handelt es sich um eine 4×4 Strecke von 54km Länge mit drei schwierigen Wasserdurchfahrten. Das Schwierigkeits-Niveau entsprich jenes des Old Telegraph Tracks, die Strecke ist also nichts für unerfahrene Offroad-Fahrer und nur mit einem sehr geländetauglichen Auto machbar.
Den Frenchmans Track fahren wir von West nach Ost. Die Strecke bis zum ersten Fluss, dem Wenlock River, und somit der ersten Durchquerung ist nichts Besonderes und führt gerade aus. Den seichten und steinigen Bach zu durchqueren, geht einfach. Der Abgang hinunter ist jedoch extrem steil und zurzeit mit einer dicken staubigen Schicht überzogen – definitiv schlammig und Rutsch-Gefahr bei Regen. Auch bei trockenem Wetter schlittert Terry leicht den Hang hinunter, kommt aber samt Fahrer heil im Bachbett an.
Wir sind nicht die einzigen auf der Strecke: Wir treffen auf Vater und Sohn in ihren jeweiligen Autos. Somit Anstehen bei der Ausfahrt. Ein sandiges und buckeliges Stück zwingt beide dazu, ihre Seilwinde auszupacken und ihre Autos hochzuziehen. Mit den Sperren kommt unser Terry dagegen mühelos den Hügel hoch. Nun fahren wir zusammen im Konvoi bis zum nächsten Bach. Die Umgebung dieses besteht hauptsächlich aus weissem Lehm, welcher uns zum Verhängnis wird. Die Einfahrt ist flach und das Bachbett mit Baumstämmen gefüllt, jedoch mit einem grossen Absatz danach, so dass Terry seine hintere Stossstange badet. Beide Autos zuvor mussten sich mit der Seilwinde hochziehen, da die Ausfahrt steil und der lehmige Untergrund rutschig ist. Mit jedem Auto wird die Ausfahrt noch rutschiger und wir haben keine Chance mehr, ohne Winde hochzukommen. Als Ankerpunkt dient uns eines der anderen Autos und langsam ziehen auch wir uns hoch. Weil schon später Nachmittag ist, entscheiden wir uns, bei diesem Bach zu übernachten. Wir verabschieden uns von den anderen beiden, die noch weiterfahren.
Zwei Mal wird uns an diesem Abend etwas mulmig. Das erste Mal, als dunkle graue Wolken aufziehen und es leicht zu regnen beginnt. Im Trockenen ist der Frenchmans Track bereits eine Herausforderung, gerne möchten wir nicht die Erfahrung mit nassem Untergrund machen. Wir befinden uns mitten drin und vor uns liegt noch eine weitere schwierige Flussdurchquerung. Glücklicherweise bleibt es bei wenigen Tropfen. Das zweite Mal werden wir durch Motorengeräusche mitten aus dem Schlaf gerissen. Ein Auto und ein Quad fahren nachts noch auf dem Track entlang! Mit ihrem lauten Verhalten schrecken sie uns auf. Zwei Stunden später fahren sie alles wieder zurück – die Uhr zeigt Mitternacht.
Tag zwei auf dem Track
Tags darauf scheint die Sonne und wir können bei trockenem Untergrund weiterfahren. Wie auf dem OTT sind auch hier die Flussdurchquerungen die schwierigste Herausforderung. Dazwischen verläuft der Weg durch den Wald, es geht sogar über Hügel hoch und runter, es gibt ausgewaschene oder steinige Stücke dazwischen. Etwas Überlegung für den besten Weg zu wählen hilft, Schäden am Auto zu minimieren. Eine tolle Offroad-Strecke, bis wir den Pascoe River erreichen. Hier stellt sich heraus, ob wir bis ans Ende durchfahren können oder wieder 40km zurück. Der Abstieg hat es bereits zu Beginn in sich: über eine Buckelpiste mit tiefen Löchern führt der Weg hinunter zum Fluss. Etwa in der Hälfte halten wir und erkunden zu Fuss den Rest. Auch das letzte Stück ist steil und es gilt, ein grosses Loch zu umfahren. Beim Pascoe handelt es sich um einen breiten und tiefen fliessenden Fluss. Valentin durchwatet ihn um die Tiefe (ca. 1m) und die Löcher im Bachgrund zu erkunden. Erst später sollen wir erfahren, dass in diesem Fluss anscheinend auch Salzwasser-Krokodile leben. Normalerweise sind wir extrem vorsichtig, aber in diesem Fall haben wir einfach nicht mehr daran gedacht. Ausserdem stand auf unserer Karte der Hinweis, man soll vorher durch waten, um den Untergrund zu erkunden. Alle Wasserdurchquerungen auf dem OTT waren diesbezüglich sicher (Ausnahme Jardine River), so dass wir dies auch beim Frenchmans Track voraussetzten. Wir treffen auf ein Auto mit vier Backpackern auf der anderen Uferseite. Ohne sich gross den Fluss anzuschauen, fahren sie hindurch und die Buckelpiste hoch. Mit etwas Schwung, aber ohne grössere Probleme kommt das Auto den Hang hoch – Hut ab! Wir wagen uns nach dieser Demonstration hindurch, dabei werden wir von den Männern beobachtet, welche in der Nacht an unserem Nachtplatz vorbeigefahren sind. Heute sind sie wieder mit ihren Quads und der Angelrute unterwegs. Nach uns wagt sich sogar einer mit seinem Quad durch den Fluss – einfach weil es Spass macht. Das Ende des Frenchmans Tracks verläuft ohne weitere spektakuläre Stellen und wir erreichen die Portland Road, welche nach Lockhart River führt.
Der nicht ganz so chillige Chili Beach
Die gut präparierte Strasse windet sich durch eine tolle Landschaft mit vielen grünen Wäldern. Lockhart River ist eine Aboriginal Community und das einzige Dorf an der Ostküste der Halbinsel. Der Chili Beach liegt im Kutini-Payamu (Iron Range) Nationalpark. Wie häufig in den letzten Tagen auf der Halbinsel begegnen wir auch hier Waldbränden oder müssen durch Rauchabschnitte hindurchfahren. Am Strand merken wir glücklicherweise davon nichts mehr. Dafür bläst uns der Wind ordentlich um die Ohren und vermiest uns dadurch unseren Aufenthalt am Strand. Leider haben wir beim Buchen gerade die Wind-exponiertesten Plätze erwischt (12-15), was das Schlafen im Dachzelt nur mit Ohrenstöpsel überhaupt zulässt. Dafür ist die Sicht auf das Meer nicht durch Bäume verdeckt und wir erleben einen wunderschönen Sonnenaufgang direkt aus dem Zelt heraus. Wow! Auch der Strand ist wunderschön und lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Trotzdem packen wir am nächsten Morgen wieder zusammen und verlassen den extrem windigen Chili Beach, obwohl wir für zwei Nächte gebucht hatten. Bei einem nächsten Mal müssen wir definitiv einen anderen Platz buchen, um den Strand geniessen zu können. Die Umgebung und auch die Fahrt zum Strand haben sich für uns aber trotzdem gelohnt. Entlang der tollen Portland Road fahren wir wieder zurück zur Peninsula Developmental Road. Unterwegs kommen wir an den Batavia Goldfelder vorbei. Mitten im Wald stehen die Überreste einer Minentätigkeit. Diese zu finden erfordert etwas suchen und eine kurze Fahrt in den Wald hinein.
Eine Ruhepause in Coen
Entlang der Strecke bis an die Spitze des Cape Yorks liegen mit Laura ganz im Süden und Coen in der ersten Hälfte nur zwei kleine verschlafene Dörfer und vier Roadhouses: Musgrave, Archer River, Moreton Telegraph Station und Bramwell. Wobei Musgrave, Coen und Moreton ehemalige Telegraphen-Stationen sind. Die Roadhouses bieten Verpflegung, Übernachtung und Diesel für die hungrigen Autos. Handy-Empfang gibt es dagegen nur in Laura und Coen und dann erst an der Spitze wieder. Da wir ausserhalb von Coen am Fluss einen tollen Stellplatz mit gutem Empfang finden, bleiben wir nun hier zwei Nächte stehen.
Kurzer Abstecher nach Laura
Um nach Cooktown, dem Verwaltungszentrum der Halbinsel an der Ostküste zu gelangen, gibt es zwei Möglichkeiten: über die grosse PDR und Laura oder über die Nebenstrecke durch den Rinyirru (Lakefield) Nationalpark. Der Nationalpark ist geprägt durch viele Flüsse und Wasserläufe, die jedoch fast alle ausgetrocknet sind in dieser Jahreszeit. Aufgrund der Gefahr von Salzwasser-Krokodilen ist Schwimmen verboten. Unserer Meinung nach gibt es schönere Nationalparks wie diesen, weshalb wir ihn ohne grosse Beachtung durchfahren. Dafür unternehmen wir einen Abstecher nach Laura, Veranstaltungsort eines der grössten Aboriginal-Festivals jährlich. Dieses findet jeweils im Juli statt, wir sind somit zu spät. Die Split Rock Art Gallery dagegen ist immer zugänglich. In der Region findet sich die grösste Ansammlung urzeitlicher Felszeichnungen weltweit. Manche dieser Galerien sind für die Öffentlichkeit zugänglich, andere nur mit einer geführten Tour, wieder andere heilig und nicht zu besichtigen. Aboriginal lebten hier bereits vor 50‘000 Jahre. Während der Regenzeit verlegten sie ihre Übernachtungsplätze zu höher gelegenen Felsvorsprüngen, wo man auch die Felszeichnungen fand. Split Rock kann man ohne Tour gegen eine kleine Gebühr besuchen (AUD 10 pp). Diese Art der Felszeichnungen nennt sich Quinkan.
Ankunft in Cooktown
Über die Endeavour Battle Camp Road gelangen wir von Laura nach Cooktown an der Ostküste. Mit Cooktown erreichen wir wieder einmal ein grösseres Dorf. Die Hauptstrasse hat einen gewissen Charme mit mehrere alten Gebäuden und einem tollen Café mit leckerem Essen, dem Driftwood Café.
Weshalb man zwei Reserveräder mitherumfährt
Wir unternehmen einen Abstecher zum Elim Beach nördlich von Cooktown. Eddie’s Camping Area liegt auf Privatgrund, dazu gehört das ganze Cape Bedford. Aufgrund Frühlingsferien herrscht reger Betrieb. Mit der Übernachtung erhält man auch Zutritt zum Kap, wo man viele Sandpfade zum Offroaden vorfindet. Auch die „Coloured Sands“ liegen auf diesem Privatgrundstück. Hierbei handelt es sich eine Sandwand in verschiedenen rot Tönen. Und da passiert es! Beim Luftablassen für die Sandfahrt stellen wir fest, dass eines der Räder einen grossen Schnitt hat. Zum Glück haben wir ja noch 2 Reserveräder. Und Deedrah versucht sich gleich selbst daran mal ein Rad zu wechseln. Gut gemacht!
This entry was posted in Australien, Queensland, September 19, Weltreise