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(01.11. – 12.11.19)
Stadtbesichtigung in Brisbane zum Zweiten
Von Noosa aus geht es auf dem direktesten Wege nach Brisbane, wo wir uns für zwei Tage auf dem Newmarket Gardens Campingplatz ausbreiten. Die Mitarbeiter sind etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Lage ist top – in nur 15min ist man mit dem Bus im Stadtzentrum. Während Valentin einen gemütlichen Tag auf dem Platz verbringt und erst für das Nachtessen in die Stadt fährt, erkundet Deedrah Brisbane einen Tag auf eigene Faust. Der Anfang macht das Rathaus von Brisbane, bevor es durch die Queen Street Mall geht, eine offene Einkaufsmeile. Von der Fussgängerzone führt der Spaziergang zum Anzac Square, wo im Kriegsdenkmal eine ewige Flamme zum Gedenken an alle Beteiligten brennt. Entlang der Riverside gibt es einen tollen Steg, um das Ufer mit seinen Geschäften zu erkunden und einen Erholungsstopp einzulegen. Man kann sich Brisbane auf vom Brisbane River ausschauen: Dafür muss man nur auf den roten City Hopper warten, der einen gratis vom North Quay bis zur Sydney Street und wieder zurückfährt. Diese Schiffsfahrt ist auch nachts empfehlenswert, wenn die ganze Stadt beleuchtet ist. Nach einem Tag, an dem wir viel umher gelaufen sind, gehen wir abends in South Bank essen: Wir können dem Münchner Brauhaus nicht widerstehen. Freitag abends findet hier jeweils auch ein kleiner Markt statt.
Ein verregneter Tag
Nach einem Tag Stadt zieht es uns auch schon wieder aufs Land hinaus. Weil wir noch immer keine Fans von der Gold Coast sind, fahren wir durch das Hinterland. Bei unserem ersten Aufenthalt besuchten wir den Lamington Nationalpark. Dieses Mal ist der etwas näher an der Küste gelegene Springbrook Nationalpark an der Reihe. Leider regnet es und die Berge sind total in Nebel gehüllt, weshalb wir die grossartige Aussicht bis zur Küste nur erahnen können. Auch auf die diversen Spaziergänge verzichten wir aufgrund des anhaltenden Nieselregens. Ein Besuch lohnt sich trotzdem, die Natur ist wunderschön und es gibt einige Wasserfälle zu erkunden. An einem Samstag kann es jedoch voll werden, weil der Nationalpark von der Küste nur ein Katzensprung entfernt liegt. Zudem finden wir auf dem kleinen NP-Campingplatz keine freie Bucht mehr, weshalb wir unseren vorgesehenen Ruhetag verlegen müssen.
Pause mit Sicht auf den Mt. Wollumbin
Über die State Route 97 und einem kurzen Halt bei der Natural Bridge, bei welcher es sich um einen durch Waser ausgehölten Felsen handelt, erreichen wir den Bundesstaat New South Wales. Den Grenzübertritt bemerken wir anhand des Kuhgitters (kein lebendes Vieh erlaubt) und durch die überraschend vielen Kameras auf dem Pass. Vor uns erstreckt sich eine hügelige Landschaft und eine kurvige Strasse. In dem kleinen Dorf Tyalgum finden wir einen ruhigen Campingplatz mit einer direkten Sicht auf den Mt. Wollumbin (Mt. Warning). Die Bergspitze ist der erste Punkt auf dem Festland, auf welchen morgens die Sonne trifft – noch vor dem östlichsten Punkt in Byron Bay. Ein ruhiger Stellplatz in toller Umgebung. Mt. Wollumbin, was unter anderem Wolkenfänger bedeutet, verbirgt seine Spitze tatsächlich meist in Wolken. Man kann den Berg besteigen, meist wird dies für das Erleben des Sonnenaufgangs getan, die Ureinwohner bitten aber darum, es aus Respekt gegenüber ihrer Tradition nicht zu tun. Bis zum Fuss des Berges kann aber jeder Fahren und dort einen kurzen Spaziergang durch den Regenwald mit seinen unglaublich hohe Bäume unternehmen.
Autsch, unser schöner neuer Reifen!
Weil wir uns ein Nationalparks-Ticket für unser Auto kaufen möchten, fahren wir einen Umweg über Kyogle, dort befindet sich das nächste NP-Büro. Da wir nun schon einmal soweit im Landesinneren sind, besuchen wir noch den nördlich gelegenen Border Range Nationalpark. Das Highlight des Parks ist der Pinnacle Lookout, von welchem man einen hervorragenden Blick hinunter auf die Ebene und den Mt. Wollumbin geniesst. Leider passiert uns aus reiner Bequemlichkeit ein totaler Anfängerfehler: Die Strasse durch den Nationalpark ist ungeteert aber in sehr gutem Zustand, weshalb wir den Strassendruck unserer Reifen nicht sofort senken. Unsere Faulheit wird uns jedoch Sekunden später zum Verhängnis, als wir bei einer kleinen Steigung einen lauten Knall vernehmen! Unser linker Hinterreifen verliert augenblicklich die gesamte Luft und rutscht vom Felgen runter. Wir stehen mitten in einer Steigung. Nachdem ein einigermassen flacher Platz gefunden wurde, heisst es langsam rückwärts rollen, um den Felgen nicht zu beschädigen. Eine kurze Suche und wir finden den Übeltäter: ein langes dickes Stück Metall, welches sich beim kurzen Durchdrehen der Räder beim Hochfahren unter dem Reifen befunden hatte. Da müssen wir also doch noch auf die harte Art lernen, wie viel auch nur ein kleines Absenken des Reifendrucks ausmachen kann. Uns bleibt nichts anders übrig, als unseren brandneuen Reifen mit einem unserer alten ziemlich abgefahrenen zu tauschen. Und natürlich wird nun gleich noch Luft rausgelassen.
Auf dem Weg zu unserem eigentlichen Ziel Byron Bay liegt das Hippidorf Nimbin. Ein kleines verschlafenes Dorf, in welchem jedes Jahr ein grosses Hippie-Festival stattfindet. Viele der Besucher sind hängen geblieben und leben nun hier. Im Dorf ist Cannabis an jeder Ecke präsent, inklusive der Frage auf der Strasse, ob man etwas kaufen möchte, obwohl der Konsum und Anbau in NSW illegal sind. Es gibt diverse Läden, welche sich dem Thema Cannabis widmen und ein Museum. Das ganze Dorf erstrahlt in den verschiedensten Farben.
Am östlichsten Punkt Australiens
Der Leuchtturm von Byron Bay ist der östlichste Punkt des australischen Festlandes. Nachdem wir am nördlichsten waren und in Byron Bay nochmals vorbeikommen, halten wir dieses Mal für eine Nacht an. Die Umrundung des Kaps dauert ca. 1h. Da wir hören, dass die Parkplätze beim Kap extrem teuer sind, spazieren wir bei unserem Campingplatz etwas ausserhalb los. Gesamthaft sind wir so etwa 2.5h unterwegs. Wir müssen jedoch feststellen, dass der eine Parkplatz mit unserem NP-Pass gratis gewesen wäre, denn das Kap liegt im Cape Byron State Conservation Area, welches zum Pass dazugehört und mit dem Auto besucht werden. Wer diesen Pass nicht besitzt, bezahlt AUD 8 für den Parkplatz, wobei es sich um die Gebühr eines Tagespasses für das Auto in einen beliebigen Nationalpark in NSW handelt. Hätten wir das gewusst, hätten wir mit unserem Pass natürlich vorne am Kap geparkt. So tun wir nun etwas für unsere Gesundheit. In Byron Bay übernachten wir das einzige Mal überhaupt in Australien auf einem Tourist Park Campingplatz: Pool, Hüpfburg und Campingküche inklusive. Diese Campingplätze sind teurer wir einfache Caravan Parks, in Byron Bay gibt es aber fast nichts Günstigeres.
Unseren kaputten Reifen haben wir zur Reparatur in Lismore abgegeben, immerhin ist es ein noch neuer Reifen und wir hoffen, diesen noch benutzen zu können. Leider stellt sich heraus, dass das Drahtnetz zu beschädigt ist, weshalb wir unseren neuen Reifen leider schon wieder ersetzen müssen. Für den Vortags genannten Preis erhalten wir ein Ersatzrad in derselben Grösse, aber das Vorgänger-Modell unseres derzeitigen Reifens. Wir sind nicht sehr glücklich darüber, aber immerhin ist es ein neuer Ersatzreifen. Unsere beiden ziemlich heruntergefahrenen Ersatzreifen müssen nun doch nochmals herumfahren. Hoffentlich tun sie ihren Dienst.
Der erste Rauch der Waldbrände
In Lismore kommen wir das erste Mal mit den Waldbränden in Berührung. Wir können beobachten, wie sich langsam Rauch über der Stadt ausbreitet und man beginnt ihn zu riechen. Wir konsultieren nun auch das erste Mal überhaupt den Feuerwarndienst und bemerken, dass einige Strassen aufgrund des Feuers gesperrt sind. Unsere geplante Route über Casino und die B91 hinunter nach Grafton sollte aber machbar sein. Wir fahren durch abgebrannte verkohlte Waldabschnitte, sehen aber kein Feuer. Nur der Rauch liegt wie eine Decke über uns und als wir Grafton erreichen, erscheint die Sonne als glutroter Feuerball am Himmel. Es ist drückend warm, sogar der Wind, und wir hoffen, dass es in der Nacht etwas abkühlt. Auf dem gleichen Übernachtungsplatz findet sich ein weiteres Schweizer Paar ein, welches für ein Jahr mit einem gekauften Auto Australien erkundet. Das erste Reisepaar in unserem Alter! Zusammen verbringen wir einen geselligen Abend.
Entlang des trockenen Waterfall Ways
Über den Orara Way und den kurvenreichen Eastern Dorrigo Way gelangen wir ins Dorf Dorrigo, welches am Waterfall Way liegt. Bereits im Dorrigo Nationalpark liegen drei Stück. Aufgrund wenig Wasser verzichten wir auf die Wanderungen und Beschränken uns auf den Tree Top Walk (Spende AUD 2) und den Birdwalk durch die Baumwipfel. Wir folgen weiter dem Waterfall Way westwärts und begreifen immer mehr, warum es solch grosse und schlimme Waldbrände sind: Es fliesst kaum Wasser über die Fälle, die Landschaft ist ausgetrocknet, das Gras ist braun und die Bäume verlieren ihre Blätter. Die Natur erweckt in uns den Eindruck, als befinden wir uns im Spätherbst beginnender Winter zu Hause und nicht im australischen Frühling. Der Waterfall Way lohnt sich bei diesen Verhältnissen definitiv nicht. Trotzdem geniessen wir die Tage abseits des grossen Rummels, der an der Küste herrscht. Die Wanderung im Cathedral-Rock-Nationalpark kurz nach Ebor hinauf auf zum Cathedral Rock war die Mühen und Kletterei definitiv wert: Eine großartige Aussicht über die umliegenden Hügel. In der Ferne erblicken wir auch die Rauchschwaden der Waldbrände, welche alle vom Wind gen Küste getrieben werden. Diese Wanderung ist für uns das Highlight auf dem Waterfall Way. Auch der Barokee Campingplatz ist super schön gelegen. Wir fahren aber noch ein Stück weiter zum leider ausgetrockneten Wollomombi Wasserfall. Dafür können wir den Camping für uns alleine geniessen.
Die Waldbrand-Gefahr wird immer akuter
Nach mehreren verrauchten Tagen erreichen wir das freie Armidale und atmen die frische Luft mit Genuss ein. Über den bei Ulla startenden Thunderbolts Way wollen wir nach Newcastle hinunter und damit zurück an die Küste gelangen. Die befestigte Landstrasse führt hügelig und kurvenreich durch landwirtschaftlich geprägte Landschaften und Wälder. Auf dem Nationalparks-Campingplatz Jacky Barkers in der Nähe Nowendoc, ungefähr in der Mitte der Strecke, wollen wir übernachten. Mittlerweile wurden wir von unserer Bekanntschaft in Grafton wieder eingeholt und fahren zusammen zurück an die Küste. Mehrere Kilometer führt die Waldstrasse weg von der Strasse steil ins Tal hinunter, wo sich früher eine Hirtenhütte befand. Heute steht die Hütte als eine Art Schutzunterkunft und geschichtlicher Zeuge immer noch und es wurden einige wenige Ebene Plätze geschaffen. Zur rechten Zeit fliesst sogar ein kleiner Bach. Die Entscheidung abgelegen und ohne Internetverbindung zu übernachten, wird nur unter der Voraussetzung gefällt, bei kleinstem Anzeichen von Feuer oder Rauch das Lager abzubrechen und nach Nowendoc zurückzukehren, denn die Waldbrand-Situation verschlimmert sich jeden Tag zusehends. Wir bauen auf und essen gemütlich zu Abend. Doch dann steigt uns plötzlich Rauch in die Nase und von Westen her ziehen mehr und mehr Rauchwolken ins Tal hinein. Es wird nicht lange überlegt, sondern in kurzer Zeit alles wieder zusammengepackt und Vorbereitungen für Fahrt wieder hinaus aus dem Tal getroffen: Unsere Freunde werden mit dem Abschleppseil an Terry angehängt, denn ohne seine Hilfe schafft es ihr Nissan X-Trail nicht den steilen Weg wieder hoch. Langsam, aber stetig wird der Rauch dichter und dichter und hüllt uns schon kurze Zeit später ein. Etwas entspannen kann Deedrah erst, als beide Autos wieder die asphaltierte Strasse erreichen und wir in Nowendoc auf dem Rastplatz unser Nachtlager ein zweites Mal aufschlagen. Zwar liegt auch das Dorf nun komplett in Rauch gehüllt, aber hier befinden wir uns in der Nähe von Menschen, haben Empfang und ein Alarm kann uns erreichen. Nach diesem hektischen Abend fallen wir bald Müde ins Bett.
Eine rauchige Nacht liegt hinter uns und es ist kein Ende des Rauches in Sicht. Auf dem zweiten Teil fahren wir durch Regionen, wo es erst gerade gebrannt hat und der Rauch noch immer über allem hängt. Da die Strasse jedoch geöffnet ist und wir nicht die einzigen Autos sind, fahren wir weiter. Erst 100km weiter südlich bei Stroud löst sich der Rauch langsam auf und wir freuen uns über die klare Luft und weite Sicht.
Gerne möchten wir im Myall-Lakes Nationalpark an der Küste übernachten. Doch sobald wir die nächste Hügelkette überwinden, stecken wir wieder im Rauch, welcher sich an der ganzen Küste entlang erstreckt. Aufgrund der anhaltend hohen Feuergefahr und der Vorhersage eines extrem heissen trockenen windigen nächsten Tages, wurden vorsorglich alle Nationalparks in der Region gesperrt, so auch dieser. Denn alle verfügbaren Feuerwehrmänner befinden sich im Einsatz, so dass keine freien Kapazitäten mehr bestehen, um Menschen irgendwo heraus zu retten. Wir müssen uns also einen organisierten Campingplatz suchen. Diesen finden wir bei einer christlichen Organisation am Port Stephens. Hier sind wir in der Zivilisation, falls etwas betreffend Feuer geschehen sollte.
Eine weitere unruhige Nacht
Tatsächlich wird auch heute nichts aus einem entspannten Abend. Als wir schon im Bett sind und halb schlafen, werden wir von einem Angestellten geweckt und darüber informiert, dass wir entweder jetzt noch das Gelände verlassen müssen oder morgens ganz früh. Da es bereits 10 Uhr abends ist und wir nicht wissen, wo wir um diese Uhrzeit noch einen sicheren Platz finden, beschliessen wir alle zusammen (ein weiteres holländisches Paar campiert noch mit uns), dass wir das Gelände früh verlassen werden und gehen wieder schlafen. Dieser Plan wird durch die Regierung vereitelt, denn um 11 Uhr nachts werden wir nochmals geweckt. Dieses Mal müssen wir jedoch den Platz tatsächlich verlassen, denn die Regierung lässt alles ländliche Gebiet und jene Häuser in einer Sackgasse evakuieren. Beides trifft bei uns zu: Das Camp liegt etwas ausserhalb von North Arm Cove und ist nur über die eine Strasse zu verlassen. Sollte ein Feuer ausbrechen, wäre unser Fluchtweg abgeschnitten und wir müssten ins Meer springen. Verschlafen packen wir also alles zusammen und ziehen nach Newcastle um, wo uns die christliche Mission einen sicheren Übernachtungsplatz auf dem Parkplatz ihres Treffpunkts anbietet. Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir unseren Schlafplatz, wo wir alles nochmals auspacken und müde ins Bett fallen.
Das Feuerrisiko wird auf katastrophal eingestuft. Weil es nirgends mehr sicher scheint und alle Nationalparks mindestens für die nächsten drei Tage gesperrt bleiben, beschliessen wir von Newcastle direkt nach Sydney durchzufahren. Die Stadt erscheint uns zur Zeit der sicherste Ort, um die folgenden kritischen Tage zu verbringen.
This entry was posted in Australien, New South Wales, November 19, Queensland, Weltreise