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(19.10.18)
Wir haben schon einige Grenzen überquert in den letzten sechs Monaten, aber an keine davon dauerte über drei Stunden. An dieser Grenze von Altanbulag nach Kyakhta brechen wir diesen Rekord um Längen: für nicht mehr als 10km benötigen wir unglaubliche sieben Stunden! Wohin all diese Zeit geflossen ist, wissen wir nicht genau.
Ausreise Mongolei
Kurz nach halb zehn und nach 40km Fahrt bis zur Grenze, reihen wir uns in eine bereits über 20 Autos lange Schlange ein. Und damit beginnt unsere Geduldsprobe. Es zerrint bereits eine Stunde, bis wir in das mongolische Grenzgelände hineingelassen werden. Wir üben uns im Beobachten und schauen unseren Mitwartenden zu: der Kofferraum vor uns wird zig mal geöffnet, wird zuerst leerer und dann wieder voller, es kommen und gehen Mitfahrer, Essen wird gekauft. Wir sitzen in unserem Auto und warten.
Nach einer Stunde dürfen wir in so etwas wie das Vorgelände hineinfahren. Valentin muss mit dem Fahrzeugausweis in das links neben der nächsten Schranke befindliche Gebäude hinein. Die Einheimischen ringsum werden ungeduldig, rangeln um die besten Ausgangsplätze. Kurze Zeit später kommt Valentin mit leeren Händen zurück: es fehlt ein Dokument, das wir bei der Einreise erhalten haben sollten. Wir suchen im Handschuhfach danach und können es finden. Er kommt mit einem kleinen Postenzettel zurück, womit der erste Posten erledigt ist und wir warten vor dem Schranken.
Weitere Minuten vergehen bis sich dieser hebt und wir in das eigentliche Zollgelände hineingelassen werden. Wir stellen uns hinten in die Schlange, schnappen unsere Pässe und treten durch die erste Tür im linken Gebäude, um unseren Ausreisestempel abzuholen. Es warten ca. 10 Personen vor uns. Trotzdem kommen wir nicht weiter, einerseits prüfen die Grenzbeamten genau und andererseits sind die Mongolen ein unglaublich ungeduldiges Volk. Man kennt immer irgendjemand, mit dem man sich dann gemeinsam anstellen kann, obwohl man später erscheint. Eine unmögliche Taktik für einen korrekten Schweizer, der gelernt hat, sich brav hinten einzureihen. Doch auch wir kommen zum Zug: Passfoto prüfen, einen kurzen Blick auf das ungültige Visum, das korrekte Visum prüfen und der Ausreisestempel landet in unserem Pass.
Zurück beim Auto steht zwischenzeitlich keine mehr vor uns und wir fahren ans Ende des Unterstandes, nun zuvorderst in der Reihe. Ein Militär prüft unseren Postenzettelt und stellt fest, dass ein Stempel fehlt, jener der Inspektion. Valentin muss nochmals zurück … Es hat sich doch noch ein Auto vor uns platziert und plötzlich werden wir auch noch schnell von hinten überholt. Wir starten rasch unser Auto, um in diesem Spiel mitzuhalten, wissen jedoch nicht, ob wir nun weiterfahren dürfen, da unser Auto noch gar nicht druchsucht wurde. Der Militär gestikuliert uns, weiterzufahren, was wir uns nicht zwei Mal sagen lassen und fahren bis zur nächsten Schranke vor. Dort stellen uns wir hinter die anderen beiden Autos, was dem jungen Militär aber nicht passt, weshalb wir nochmals schön parallel zum Absatz parken müssen. Ein paar Minuten später prüft er unsere Pässe und wir wären somit auf der mongolischen Seite fertig. Wäre da nicht die verschlossene Schranke vor uns.
Eine weitere Stunde verstreicht, bis sich die Schranke hebt. Weit kommen wir aber nicht. Die neutrale Zone zwischen den beiden Ländern ist nicht grösser als sechs Autos. Entsprechend werden wir drei Autos und zusätzlich ein Lastwagen durchgelassen. Nach 2 ¾ Stunden und um 12:15 Uhr reisen wir aus der Mongolei aus, davon haben wir nur gut 30min für die tatsächliche Zollarbeit aufgewendet, die restliche Zeit war reine Warterei.
Geduldsspiel bei der Einreise nach Russland
Das Ganze war jedoch nur ein Vorgeschmack auf die russische Seite. Wir warte nochmals eine Stunde in der neutralen Zone, bis sich die Schranke hebt und wir in das russische Zollgelände hineinfahren dürfen. Gleich dahinter blättert der erste Zöllner durch unsere Pässe und wir müssen die Personenzahl im Auto nennen. Dafür erhalten wir einen roten Zettel mit einer grossen 2 darauf. Wir sollen weiterfahren, uns dabei rechts halten: zuerst führt die Strasse durch ein trockenes Wasserloch und danach ein kurzes Stück Offroad über Schotter auf eine Ebene weiter oben. Hier stehen bereits zwei Schlangen von je zehn Autos. Wir wählen eine aus und eine weitere Warterunde beginnt.
Die Autos bewegen sich ungefähr alle halbe Stunde um zwei Autos vorwärts. Mehr prüfen die Russen nicht zur gleichen Zeit. Nach dem ersten Bewegen machen wir es allen anderen gleich und marschieren mit unseren Pässen zur Passkontrolle, die am Anfang der Schlange im rechten Backsteinhäuschen stattfindet. Vor uns stehen noch vier Mongolen, danach sind wir an der Reihe. Der Pass von Valentin wandert zuerst durch das Fenster zur Zöllnerin. Und verbleibt dort eine Viertelstunde. Sie kontrolliert das Visum sehr genau und vergleicht auch noch alle andere Visum im Pass. Sie telefoniert herum, vervollständigt die Immigration Card, welche wir am Eingang mit dem Zettel der Personenanzahl erhalten haben und genügend Zeit hatten, zuvor auszufüllen, und blättert immer noch weiter im Pass herum. Da sie uns in der ganzen Zeit nichts fragt, wissen wir nicht, wo das Problem liegt. Wir hoffen nur, nicht plötzlich auf ein Transitvisum reduziert zu werden, was auch schon vorgekommen sein soll. Zwischenzeitlich erscheint ein anderer Zöllner und möchte, dass wir unser Auto vorfahren, da sich die Schlange tatsächlich wieder um zwei Autos reduziert hat. Der Pass noch immer bei der Zöllnerin, fährt Valentin das Auto kurz vor und kommt wieder zurück. Schlussendlich erhält er den Pass mit dem erlösenden Einreisestempel ausgehändigt. Nun ist Deedrah an der Reihe. Auch ihr Pass wird gut mit der Person vor dem Fenster abgeglichen, sowie auch das Visum mit dem Pass. Diese Kontrolle dauert nur noch fünf Minuten und dann gibt es auch in diesen Pass den erlösenden Einreisestempel. Es fehlt nur noch die Gepäckkontrolle.
Bis zur Autokontrolle geht nochmals eine Stunde ins Land. Schaffen wir es überhaupt noch vor der Dunkelheit aus dem Zollgelände hinauszukommen? Während der nächsten Warterei versucht es Valentin beim nächsten Backsteinhäuschen, da dort alle anderen auch noch hineingehen. Er füllt ein Deklarationspapier aus (doppelt). Dank einer englischen Vorlage gelingt es auch trotz Sprachbarriere. Die Stempel erhält er jedoch nicht, solange das Auto noch nicht an der Reihe ist. Also zurück und weiter warten.
Und dann sind wir tatsächlich eines von zwei zu kontrollierenden Autos. Valentin muss zuerst nochmals in das rechte Haus. Die einheimischen haben alle ihre Autos komplett ausgeräumt. Wir warten mal ab, was die Zöllner von uns verlangen. Am Ende verläuft diese Kontrolle ziemlich oberflächlich und wird sogar von einer Zolldame gefilmt. Wir müssen die übliche Frage nach Waffen, Drogen und Medizin beantworten. Wir verneinen und sie sind zufrieden. Begonnen wird mit der Motorhaube, dann zur Fahrerseite und jede Tür wird kurz geprüft: Kühlschrank, Trasharoo, Küchenzeile und zwei Kleiderboxen öffnen, einen kurzen Blick in die beiden Beifahrertüren, wo zuvor bereits der Drogenhund herumgeschnüffelt hat, und noch schnell die Dachbox. Damit ist die Kontrolle vorbei und wir sind entlassen. Ein letzter Blick in unsere Pässe vor der Schranke und diese öffnet sich in die russische Freiheit. Unsere Uhren zeigen 16:30. Nach geschlagenen sieben Stunden haben wir es geschafft!
Bei unserem ersten Aufenthalt haben wir bereits eine Versicherung für drei Monate abgeschlossen, Rubel sind noch übrig und auch eine SIM-Karte besitzen wir schon, womit wir ausgerüstet sind und gleich weiterfahren können, um uns ein Nachtlager zu suchen.
Wladiwostok wir kommen😜
This entry was posted in Grenzerfahrungen, Mongolei, Oktober 18, Russland, Weltreise