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(02.10.18)
Ausreise Russland
Im Vorfeld haben wir gehört und gelesen, dass der Grenzübergang in die Mongolei langwierig sein kann. Deshalb stellen wir uns einen der seltenen Wecker, um früh aufzustehen. Es liegen nur noch 50km Russland vor uns. Bereits um viertel nach Acht stehen wir vor der Grenzstation, die sich direkt hinter dem letzten Dorf Taschanta befindet. Wir reihen uns hinter sechs Lastwagen und drei mongolischen Autos ein. Früh da und doch erst das zehnte Fahrzeug.
Pünktlich um neun Uhr öffnet sich das Grenztor und die ersten sieben Autos werden in das Gelände hineingelassen. Für uns reicht es leider nicht in dieser Runde, was für uns bedeutet, nochmals fünfviertel Stunden Warterei. Aber in der zweiten Runde sind wir dabei und dürfen das Grenzgelände um viertel nach zehn betreten. Am Eingangstor erhalten wir einen kleinen Zettel mit der Personenanzahl drauf. Dieser wird nun an allen Stellen unterschrieben.
Wir fahren ganz rechts hinter ein noch dastehendes Auto aus der Runde zuvor. Zuerst muss Valentin als Fahrer das Auto ausführen. Dies geschieht links im ersten Container-Haus. Deedrah muss im Auto sitzenbleiben und beide üben wir uns in Geduld, bis sich das Fensterchen nach 5min warten öffnet, Valentin die Papiere durchreicht und sich dieses anschliessend wieder für weitere 10min schliesst. In dieser Zeit beobachtet Deedrah aus dem Auto heraus, wie die Mongolen des vorderen Autos, nebst dem Gepäck, auf Anweisung des Zolls auch alle Kisten aus dem kleinen Anhänger ausräumen müssen. Hoffentlich bleiben wir davon verschont.
Nachdem das Thema Auto erledigt ist, müssen wir beide in die Passkontrolle im rechten Gebäude. Wir treten durch die erste Tür ein und wissen nicht recht, was wir nun machen sollen, da der Raum leer ist. Es gibt einen Gepäck-Scanner, den wir natürlich nicht benutzen, eine kleine hüfthohe Schwingtür und einen Ganzkörperscanner dahinter. Wir stehen ein paar Minuten unentschlossen herum, bis wir dann doch durch die Schwingtüre auf die andere Seite treten, weil wir dort ein Glashäusschen mit einem Zöllner entdeckt haben. Valentin geht vor. Und wird mehr ausgefragt als bei der Einreise! Was ist der Zweck des Aufenthaltes in der Mongolei? Wo geht es danach hin? Was habt ihr im Iran gemacht? Nicht einmal bei der Einreise wollte der Zöllner so viele Details wissen, was uns logischer erscheinen würde, als dies bei einer Ausreise auszufragen. Wir geben kurze freundliche Antworten, womit er zufrieden scheint. Beide erhalten wir unseren Ausreisestempel in die Pässe und einen Kritzel auf unser Kontrollzettelchen.
Jetzt nur noch die Autokontrolle über uns ergehen lassen und hoffen, dass wir nicht bis auf die Unterhosen geprüft werden, wie es den Mongolen vor uns erging. Zu fünft stehen sie um unser Auto herum, zwei davon prüfen es. Und einer nimmt es ziemlich genau. Ungefähr zehn Minuten lang wird unser Auto geprüft – die längste und intensivste Kontrolle überhaupt an einem Grenzübergang bis jetzt. Den Motorraum möchte der Zöllner sehen, meine Notfall-Evamus-Taschen muss ich ihm erklären, meine Bauchtausche öffnen, den Rucksack vorzeigen und Valentin muss tatsächlich jede einzelne Box öffnen und vorzeigen. Der Zöllner legt sich sogar hinten in unser Auto hinein, um zu den mittleren Boxen zu gelangen. Diese mussten wir noch nie an einer Grenze öffnen. Wir werden noch nach Drogen, Gewehr und Medikamenten gefragt. Eine ganze Liste von Inhaltsstoffen zählen sie uns auf, wovon wir nur Bahnhof verstehen und deshalb verneinen, solche dabei zu haben. Wir werden beide etwas nervös, als der Zöllner noch unseren Drohnenkoffer sehen möchte, aber er fragt nur nach „Drohne“ „da“ (russisch für „ja“) und das Thema ist erledigt. Aber er kommt unserer Rako-Box mit den Medikamenten zunehmend näher und unsere Nervosität steigt noch mehr an. Aber er schaut sich die Box nur flüchtig an und steigt wieder aus dem Auto aus. Puh, Glück gehabt! Nun wollen sie noch wissen, was auf dem Autodach ist (unser Zelt) und unserer Dachbox muss Valentin auch noch öffnen. Das Interesse daran ist aber ziemlich schnell vorüber und wir werden vom Zöllner entlassen.
Wir räumen unser Auto wieder auf und fahren bis zur Schranke vor. Dort müssen wir unseren kleinen Zettel abgeben, unsere Pässe vorweisen, der Militär öffnet auch nochmals die Hintertür (vielleicht um zu prüfen, wie viele Personen wir sind) und entlässt uns dann in die Grenzzone.
No-Mans-Land und mongolische Einreise
Es erwarten uns 21km No-Mans-Land – also nochmals ein Stück länger wie die Grenzzone zwischen Tadschikistan und Kirgistan auf dem Pass. Nach 19km schöner Teerstrasse erreichen wir den letzten russischen Grenzposten. Wir dürfen sogleich passieren und befinden uns in der Mongolei, was sich sogleich am Strassenzustand bemerkbar macht – nur noch eine schlechte Schotterpiste bis zur mongolischen Grenzstation.
Angehalten werden wir schon kurz vor der Grenze, wo ein netter Herr unsere Räder desinfiziert. Naja, wirklich wirken tut dies nicht, aber er erhält dafür 1000 Tögrög von uns gegen eine Quittung. Weiter geht es zum Eingangstor, wo wir zuerst zu weit vorfahren und wieder zurücksetzen müssen, um vor dem Tor zu parken. Mit den Pässen bewaffnet, steigt Valentin aus und stellt sich vor das weisse Häusschen. Lange zehn Minuten benötigt die Frau, um unsere Daten abzuschreiben. Mit unseren Pässen erhalten wir auch zwei Migration Cards. Dann dürfen wir weiterfahren. Weil niemand zu sehen ist, parken wir Terry ganz rechts, ziemlich weit vorne unter dem Dach, nehmen unsere Pässe zur Hand und gehen Richtung offenstehender Tür beim Haus links von uns. Als wir die Treppe erreichen, schreit es von der anderen Tür her, dass wir unser Auto dort davor abstellen müssen. Zu Befehl Madam, Valentin parkt Terry um und die Frau möchte einen Blick in unser Auto werfen. Kurz die Heckklappe öffnen und die Frau ist zufrieden. Wir dürfen zur Passkontrolle – links erste Treppe.
Es hat fast keine Personen an dieser Grenze, weshalb wir zügig an der Reihe sind. Zuerst müssen wir dann jedoch noch die Migration Card ausfüllen. Einige Felder lassen wir jedoch aufgrund von Sprachbarrieren oder Verständnisproblemen offen. Der Herr im Glashäusschen hilft uns netterweise beim vollständigen befüllen des Zettels. Es dauert eine halbe Ewigkeit, dann erscheint eine Dame vom Migration Office und wir fragen nach, ob es Probleme gibt. Die gibt es tatsächlich: in unseren beiden Visa hat sich ein Fehler eingeschlichen: anstelle von Nachnamen und allen Vornamen lautet bei uns die Reihenfolge alle Vornamen und dann der Nachname. Dies ist nicht korrekt und unsere Visums müssen neu ausgestellt werden. Oh jee, was nun? Wir dürfen der freundlichen Dame des Migrationsamtes einen Stock höher in ihr Büro folgen, wo wir nochmals einen Visumsantrag (wie bereits schon in Almaty) ausfüllen müssen, dazu ein Passfoto beilegen. Zusätzlich müssen wir einen Fragebogen beantworten (Nationalität, Einverständnis für ein neues Visum, Aufenthaltsdauer, etc.) und einen Brief an das Migrationsamt verfassen, warum wir ein neues Visum benötigen. Eine gute Stunde dauert das Prozedere, bevor wir unsere Pässe mit zwei neuen und zwei ausser Kraft gesetzten Visums erhalten. Es hat eine Weile gedauert, aber die Dame war immer freundlich und wir mussten nichts bezahlen.
Zurück in der Halle müssen wir zuerst einen Zollbeamten finden. Irgendwie sind alle verschwunden. Eine Dame nimmt sich dieses Mal unseren Pässen an. Sie scheint etwas zu suchen, wir wissen nicht genau was, aber es dauert wieder eine ganze Weile, bis alles in Ordnung zu sein scheint. Unsere Migrations Cards haben wir bereits beim ersten Herrn zurückgelassen. Beide erhalten wir schlussendlich doch noch die Einreisestempel. Aber es geht noch weiter. Valentin muss noch zum Fenster Nr. 2 auf der linken Seite – die Quarantänekontrolle. Unsere Pässe werden derweil in ein anderes Zimmer eingeschlossen und ich solle noch einen kurzen Moment warten. Währenddessen möchte nochmals ein Zöllner unser Auto kontrollieren. Dieser nimmt es ein wenig genauer, durchsucht unser gesamtes Handschuh-Fach und fragt zu allen gefundenen Dokumenten nach, was es ist (unser original Fahrzeugausweis, Versicherungsbelege, Carnet de Passage). Am Ende ist alles in Ordnung und wir erhalten einen zusätzlichen Zettel von ihm, den wir unbedingt benötigen. Nun erhalten wir auch unsere Pässe zurück und dürfen das Grenzgelände verlassen. Vor dem letzten Tor … und dann sind wir endlich in der Mongolei angekommen.
Lange hat es gedauert: zwei Stunden vor dem russischen Zoll anstehen, aber nur 40min für die Grenze selbst. Dann 20min Niemandsland und nochmals 90min für die mongolische Grenze (bedingt durch das Ausstellen der neuen Visums) – gesamthaft also über vier Stunden, was neuer Rekord ist, aber immer noch weit unter anderen Reisenden liegt (vier bis neun Stunden).
Ob die Autoversicherung nun obligatorisch ist oder nicht, weiss niemand so genau, aber kurz hinter der Grenze werden wir von einer Frau in blauer Uniform zur Seite gewunken. Gemäss ihr, muss man eine Versicherung abschliessen – natürlich, sie möchte auch etwas verkaufen. Da wir bis jetzt immer eine Versicherung abgeschlossen haben (Ausnahme Tadschikistan), handhaben wir dies in der Mongolei nicht anders und kaufen eine für 30 Tage ein. Preis 85000 Tögrög / 34 Fr.
In den letzten Wochen haben wir oft von anderen Reisenden Tögrög getauscht und bereits auch schon eine SIM-Karte geschenkt erhalten, so dass wir gut ausgerüstet in die Mongolei starten und dieses winzige Grenzdorf verlassen können.
This entry was posted in Grenzerfahrungen, Mongolei, Oktober 18, Russland, Weltreise