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(09.07. – 16.07.18)
Gleich nach der Grenze beginnt Osch, die zweitgrösste Stadt Kirgistan, welche ebenfalls noch im Fergana Tal liegt. Den ersten Halt legen wir bei MegaCom ein, um uns eine SIM-Karte zu organisieren, bevor wir das Sunny Hostel ansteuern. Dort treffen wir auch wieder auf unsere österreichischen Freunde. Nebst ihrem Auto stehen auf dem Parkplatz vor dem Hostel noch ein Steyr und ein LKW, beide aus Deutschland. Die dazugehörigen Besitzer lernen wir kurz darauf auch noch kennen. Wir schlafen draussen auf dem Parkplatz, können aber gegen eine kleine Bezahlung die Toilette und Dusche im Hostel mitbenützen. Auch in Osch ist es ungefähr 40 Grad heiss, so dass wir uns in den Schatten verziehen und uns mit unseren Nachbarn über sehenswerte Routen rund um den Pamir und in Kirgistan unterhalten.
Warum wir eigentlich einen Umweg fahren
Da es in den nächsten Tagen so heiss bleiben wird, flüchten wir aus der Stadt hinaus. Jedoch nicht ohne vorher noch einzukaufen, zu tanken und eine Versicherung abzuschliessen. Eigentlich haben wir uns von Judith und Wolfang bereits beim Hostel verabschiedet. Wie es der Zufall jedoch will, treffen wir sie noch einmal im Supermarkt und organisieren zusammen unsere Autoversicherungen, bevor wir uns nun tatsächlich für eine längere Zeit verabschieden. Die beiden fahren nordwärts und wir werden uns südwärts bewegen. Vielleicht klappt es in der Mongolei mit einem Wiedersehen. Freuen würden wir uns auf jeden Fall! 🙂
Nun aber dazu, warum wir überhaupt diesen Umweg von Usbekistan über Kirgistan nach Tadschikistan nehmen. Der Grund dafür liegt bei Steffi und Dominik. Seit dem Iran reisen die beiden permanent ungefähr zwei Wochen vor uns her. Zwischenzeitlich kämpften sie jedoch mit ihren Stossdämpfern und Montezumas Rache, weshalb sie nun hinter ihrem Plan herhinken. Und uns gefiel Usbekistan überraschenderweise sehr gut, weshalb wir am Ende drei anstelle der ursprünglich geplanten zwei Wochen im Lande umherreisten. Somit entschieden wir uns, diesen Umweg über das visumfreie Kirgistan einzugehen, um die beiden nochmals zu treffen.
Unser Held Terry
Wir machen uns schon mal auf die Suche nach einem geeigneten Stellplatz für mehrere Tage. Die Suche führt uns an einen Stausee südlich von Osch. Erstaunlich viele Einheimische baden hier. Wir parken unser Auto am Ende der befahrbaren Sandbank und geniessen im Schatten unserer Markise ein kleines Mittagessen. Währenddessen beobachten wir die heranfahrenden Autos und die badenden Leute. Ein schickes neues Auto wagt sich ziemlich weit auf den schlammigen Boden vor. Wir schliessen bereits eine Wette ab, wie weit sie noch fahren oder ob sie stecken bleiben. Und da passiert es, der Fahrer wagt sich tatsächlich zu weit an den Rand des Sees vor und und bleibt im sumpfigen Boden stecken. Auch die vielen herbeigeholten Männer können das Auto nicht aus dem Schlamm befreien. Eine Weile schauen wir dem Schauspiel amüsiert zu, bis wir erbarmen haben, unsere Sachen zusammenpacken und zu dem feststeckenden Auto fahren, um unsere Hilfe anzubieten. Ausgerüstet mit Abschleppseilen (zwei Stück), Schäckel und Schaufel möchten wir das feststeckende Auto befreien. Leider entpuppt sich der Boden auch sieben Meter weiter hinten noch als zu weich und wir fahren uns selber fest! Dumm gelaufen und so müssen wir zuerst uns wieder aus dem Schlamassel befreien. Mit Schaufeln, Steinen als Unterlage und vielen schiebenden Händen, schaffen wir es, Terry wieder auf sicheren Grund zu fahren. Und da fällt es uns wie Schuppen von den Augen – für was haben wir denn eine Seilwinde?! Wohl zu lange nicht mehr gebraucht 😛
Terry also umdrehen, Seilwinde ausfahren, mit den Abschleppseilen verbinden und noch einmal einen Versuch starten und dies nun von sicherem Boden aus. Siehe da, langsam aber stetig kommt das Auto aus dem Schlamm hoch, bis es komplett befreit ist. Den Punkt „einmal ein Auto eines Einheimischen retten“ können wir nun von unserer Bucket List streichen 😉
Stellplatzsuche für entspannte Tage
Wir suchen uns weiter oben einen neuen Stellplatz, der nicht ganz so bevölkert ist. Wir hoffen, dass Steffi und Dominik noch an diesem Abend zu uns kommen. Jedoch haben die beiden zuerst das Sunny Hostel angesteuert. Da unser der Stausee nicht restlos überzeugt, packen wir am nächsten Tag wieder zusammen und fahren zurück nach Osch. Wir freuen uns riesig, die beiden nach fast zwei Monaten wiederzusehen! Pläne schmieden, kurz einkaufen und zurück zum Stausee. Dort herrschen angenehme 30 Grad. Wir fahren jedoch noch ein Stück weiter dem Fluss entlang bis wir in ein Nebental abbiegen. Diese Strasse führt zu einer entlegenen Kohlemine und wir nehmen an, dass es dort ruhig ist. Falsch gedacht, die Mine ist noch intakt und ein LKW nach dem andern fährt beladen aus dem Tal oder leer hinein. Ein wenig oberhalb der Strasse finden wir ein kleines Plateau, auf dem wir stehen bleiben. Auch hier falsch vermutet, ein kleiner Weg führt in ein abgelegenes Dorf und immer wieder spazieren Kinder, Esel, Männer, Pferde und Kühe an unserem Platz vorbei. Autos warten an diesem Ort auf die Männer oder Kinder, die mit Eseln aus dem Dorf hinunterkommen, um etwas abzuladen oder entgegenzunehmen. Da wir jedoch drei Nächte dort verweilen, gewöhnen wir uns gegenseitig aneinander.
Auch Tage an denen wir einfach nur irgendwo stehen, vergehen nicht ohne nichts tun. Endlich wieder einmal Zeit etwas am Auto zu flicken, im Auto zu putzen und aufzuräumen, zu nähen, zu kochen oder einfach zu quatschen. So vergehen die beiden Tage wie im Fluge.
Ein unerwarteter Werkstattbesuch
Da Dominik am Freitag ein Vorstellungsgespräch per Skype hat und dafür gutes Internet benötigt, packen wir wieder zusammen und fahren ein Stück zurück resp. Dominik und Steffi fahren bis ganz nach Osch zurück, um garantiert gutes Internet zu haben. Abgemacht haben wir, uns wieder am Stausee zu treffen, wir versuchen es also noch einmal. Am Stausee angekommen, gehen wir baden, kochen etwas, packen unser Dachzelt aus und warten. Jedoch vergeblich. Wir fragen uns, was denn los ist, da sie auch nach Sonnenuntergang noch immer nicht da sind. Bis unsere Handys vibrieren, weil wir endlich wieder ein klein wenig Empfang haben. Tatsächlich erhalten wir die schlechte Nachricht, dass Yukis rechte hintere Feder kurz vor dem Stausee gebrochen ist. Dominik sei auf dem Weg nach Osch, um einen Abschleppwagen zu organisieren, Steffi warte im Bus. Da wir nicht wissen, ob sie immer noch wartet und wie lange die ganze Organisation dauert, beschliessen wir, unseren Platz zu räumen und Steffi und Yuki zu suchen. Leider finden wir sie nirgends auf unserem Rückweg. Kurz nach ihnen treffen wir bei der Werkstatt ein. Anscheinend hat doch alles schneller geklappt als gedacht und wir hatten wirklich lange keinen Empfang am Stausee. Um ihnen ein wenig Gesellschaft zu leisten, wollen wir mit ihnen in der Strasse vor der Werkstatt übernachten. Nur ein paar Minuten bevor wir ins Bett möchten, kommt ein Mitarbeiter der Werkstatt und öffnet für uns das Tor. Somit können wir die Nacht im geschützten Innenhof verbringen und ganz ohne mulmiges Gefühl die Fenster öffnen. In der Stadt und dazu noch im Auto ist es nämlich ziemlich warm.
Zusammen frühstücken wir am nächsten Morgen vor der Werkstatt, bevor Yuki untersucht wird und wir wieder ins Sunny Hostel fahren. Dort legen wir nochmals einen Ruhetag ein und warten darauf, dass bei Yuki alles gut wird. Am späten Nachmittag rollen die beiden auf den Parkplatz – jedoch nur mit einem Provisorium. Die Originalteile aus Bishkek kommen erst Montag an, was für sie zwei Tage Warterei bedeutet. Wir werden am nächsten Tag von Osch Richtung Batken und tadschikischer Grenze fahren. Bevor es so weit ist, geniessen wir zusammen noch unseren letzten Abend und gehen Pizza essen. Dort treffen wir auf eine Gruppe von fünf Motorradfahrer, die sich alle beim Reisen kennengelernt haben und gesellen uns zu ihnen. Es ist eine witzige Gruppe und wir verstehen uns gut. Zurück beim Hostel gibt es noch einen Gute-Nacht-Wodka.
Unsicherer Grenzverlauf
Dann heisst es Abschied nehmen von den beiden. Eine Woche in und um Osch reicht uns und der Pamir wartet auf uns. Bevor wir jedoch gehen dürfen, werden wir noch für einen ihrer Podcast interviewt. Sobald dieser aufgeschaltet ist, werden wir natürlich die Werbetrommel rühren. Bis dahin hört euch auf ihrer Homepage lebusblanc.de doch ein paar der bereits aufgeschalteten Podcasts an.
Gegen Mittag kommen wir von den beiden los und machen uns auf Richtung Batken. Dieses Dorf liegt im südwesten Kirgistan an der Grenze zu Tadschikistan und auch Usbekistan liegt nicht weit davon. Bei unserer Planung ein paar Wochen zuvor wurden wir nicht ganz schlau daraus, ob wir die Strasse nach Batken nun fahren können oder wie oft wir uns unabsichtlich wieder auf usbekischem Grund befinden. Die beiden Länder sind sich in dieser Region nämlich nicht ganz einig über den genauen Grenzverlauf, es gibt einige usbekischen Enklaven in Kirgistan und die Strasse kreuzt gemäss Google und anderen Karten mehrmals die usbekische Grenze. Hier ist es jedoch nicht wie in Europa mit den grünen Grenzen, denn theoretisch bräuchte man jedes Mal ein Visum. Unsere recherchen haben ergeben, dass es jedoch nicht so dramatisch sein soll, wie auf den Karten ausgewiesen wird und so wagen wir uns in das Abenteuer dieser Strecke. Die Strasse verläuft zuerst im Landesinnere und ist gut befahrbar. Dann nähern wir uns jedoch der Grenzlinie, sollten gemäss Navi bereits in Usbekistan sein, sehen auch einen mit Stacheldraht versehenen Grenzzaun, kreuzen diesen jedoch nie. Wir fahren also immer auf kirgischem Boden. Dieser Strassenabschnitt ist in schrecklichem Zustand und löst alle anderen Strassen als schlimmste ab. Wir werden durchgeschüttelt und von oben bis unten eingestäubt. Bis die Strasse plötzlich wieder super geteert ist. Der voherige Abschnitt war wohl so etwas wie eine Umgehungsstrasse, um nicht durch Usbekistan fahren zu müssen. Wir erreichen Batken am späteren Nachmittag und suchen uns am Stausee westlich davon einen Schlafplatz. Morgen werden wir die Grenze nach Tadschikistan überqueren.