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(28.11. – 02.12.19)
Von Jindabyne aus, wo wir unser Nachtlager nach unserer Wanderung aufgeschlagen haben, geht es hinüber nach Victoria. Über den unbefestigten Barry Way erreichen wir Suggan Buggan, eine Ansammlung von drei Häusern und einem gratis Übernachtungsplatz. Zusammen mit Freunden möchten wir die letzten Tage unserer Reise nochmals richtig Offroaden gehen und was eignet sich da besser, als das High Country von Victoria.
Zurück in Victoria
Der Barry Way schlängelt sich kurvenreich dem Fluss entlang. Landschaftlich eine empfehlenswerte Strecke mit wenig Verkehr und schönen Stellplätzen abseits der grossen Strassen. Ein „Welcome in Victoria“ Schild zeigt uns, dass wir gerade den Bundesstaat wechseln. Schön wieder zurück zu sein und unsere Runde durch Australien zu schliessen. An diesem abgelegenen Fleck gibt es keine Internetverbindung, weshalb wir nur abschätzen können, wann Jayson eintrifft. Leider hat die Waldbrand-Saison in Victoria ausserordentlich früh begonnen, weshalb die schnellste Verbindung von Geelong zu uns gesperrt ist. Als es bereits dunkel ist, hören wir sein Auto und freuen uns riesig über das Wiedersehen nach einem Jahr!
Erster Offroad Track
Aufgrund der Waldbrände um Buchan wurde die Region östlich davon gesperrt, weshalb viele der geplanten Offroadstrecken gestrichen werden müssen. Ein Grund mehr, um zurückzukommen, denn diese sollen super sein. Somit steigen wir direkt mit dem Ingeegoodbee Track ein, welcher etwas nördlich von Suggan Buggan beginnt. Der Track entpuppt sich als nicht besonders abwechslungsreich bis auf eine einzige Stelle mit einem riesigen Felsabsatz mitten auf dem Weg. Hier sind die beiden Autos samt ihrer Fahrer doch sehr gefordert. Über die Tracks MacFarlane Flat und Cobberas gelangen wir auf die Limestone Road, die kleine unbefestigte Verbindungsstrasse zwischen Suggan Buggan and Omeo, diese wäre jedoch viel zu einfach zu befahren gewesen 😉 Auf dem grünen Native Dog Flat Campground schlagen wir unser Zelt auf. Ein wirklich schöner Platz, auf dem wir sogar von grasenden Wildpferden Besuch erhalten.
50 Wasserdurchfahrten entlang des Haunted Stream Track
Eigentlich war das Ziel dieser drei Tage, so wenig Aspahlt wie möglich unter die Räder zu nehmen. Da unser Freund aber ein extrem dichtes Programm zusammengestellt hat, die Zeit drängt und auch die Waldbrände sich ausdehnen, geht es auf den guten Strassen vom Campingplatz über Omeo auf der B500 südlich bis fast nach Tambo Crossing, wo wir auf den Haunted Stream Track abzweigen. Dieser soll angeblich dem Haunted Bach folgen und unglaubliche 50 Wasserdurchfahrten haben. Darauf sind wir natürlich sehr gespannt. Zu Beginn verläuft er noch durch offenes Gelände, führt dann jedoch in den Wald hinein und wir erspähen unter uns den Haunted Bach. Längere Zeit folgen wir ihm erhöht. Es dauert einige Zeit bis wir die erste Wasserdurchfahrt erreichen und wir beginnen uns bereits zu fragen, wo die verbleibenden 49 sein sollen. Immer weiter folgen wir dem Flusslauf ins Tal hinein und zu seiner Quelle. Tatsächlich werden die Durchfahrten nun zahlreicher. Zu beginn sind sie noch steinig, tief und mit etwas Strömung, je näher wir jedoch seinem Ursprung kommen, desto kürzer und seichter werden die Durchfahrten, aber auch umso zahlreicher, denn der Bach fliesst kurven reich gen Westen. Als wir das Ende erreichen zählen wir 54 Durchfahrten!
Naturmässig ein wunderschöner Track mit grünen Farnen und einem Hauch von Dschungel. Fahrerisch sollten Erfahrung und Können vorhanden sein, denn mit den Steinen im Bachbett kann man sein Auto bei falshcem Fahrverhalten beschädigen. Zudem gibt es eine extrem steile Stelle entlang des Tracks die bei trockenem Wetter schon beängstigend sein kann, bei regnerischem zu einer richtigen Herausforderung für alle wird. So wie bei unserer Fahrt. In den letzten Minuten hat es nämlich begonnen zu regnen. Damit entwickelt sich der Boden an dieser Stelle zu einer einzigen Schlammschicht, auf welcher die Räder nur noch durchdrehen. Ohne die Hilfe der Seilwinden und der Bäume, welche nicht zum ersten Mal gebraucht werden anhand der Spuren an der Rinde, müssen wir alle drei Autos langsam hinaufziehen. Alle drei schaffen es bis zu einer bestimmten Stelle, wo es dann einfach nicht mehr weitergeht. Zuerst also über diese Steinplatte hochwinden, dann sicher stehen, die Gurte dem nächsten Baum umhängen und das zweite Stück hochziehen, bis die Autos wieder auf flachem Untergrund stehen und wir uns alle erleichtert abklatschen. Geschafft! Der Track bietet wunderbare Natur und Abwechslung für eine Übernachtung. Wäre da nicht ein Waldbrand nur ein Tal weiter südlich, welcher uns unter Druck setzt, heute noch aus diesem Tal hinauszukommen. Über den kürzesten Track geht es hinauf auf die etwas grössere Mt Baldhead Road. Dieser folgen wir südwärts bis wir die Jones Road erreichen, welcher wir westlich bis kurz vor Dargo folgen, wo wir auf dem Ollies Jump Campingplatz für heute Nacht stehen bleiben. Es war ein langer anstrengender Fahrtag, aber wir sind sicher ausser Reichweite der Waldbrände. Mittlerweile hat der Regen nachgelassen, aber es bleibt grau verhangen und kalt.
Der steilste Track des High Country
Heute steht der berühmt berüchtigte Billy Goat Bluff Track als Höhepunkt auf dem Plan. Hierbei handelt es sich nicht um einen landschaftlich schönen Track, wie beim Haunted Stream Track, sondern um das Überwinden von 1400 Höhenmetern in 10km. In anderen Worten: Ein enorm langer und steiler Aufstieg mit nur wenigen Verschnaufspausen in Form von flachen Abschnitten für Auto und Mensch. Von unserem Nachtplatz ist es nur eine kurze Fahrt bis zum Beginn dieses Tracks. Mehrmals haben wir schwitzige Hände, denn neben der Steilheit kommt noch ein zur Zeit nur halbwegs funktionierendes Allrad bei Terry hinzu. Mehrmals steigt Deedrah aus, um zu Filmen. Wohl eher als Ausrede, um nicht im Auto mitfahren zu müssen. Am Ende werden wir alle aber mit einer wunderbaren Aussicht über das Highcountry belohnt (Pinnacles Lookout mit Feuerturm).
Weil zwei von uns bereits wieder nach Hause müssen und die Zeit fortgeschritten ist, halten wir uns südwärts und verlassen die Berge bei Valencia Creek. Jayson und wir haben noch einen weiteren Tag Zeit und entscheiden uns über die grossen Strassen Richtung Glenfalloch hochzufahren und morgen noch einmal eine Ost-West-Überquerung der Berge nach Walhalla zu fahren. Wir steuern den an der Strasse gelegenen Macalister River Nachtplatz an. Kurz nach dem Öffnen des ersten Bieres ist die Entscheidung jedoch gefallen, dass es kein schöner Platz für unsere allerletzte Übernachtung in Terry ist und wir bereits heute ins Tal hineinfahren.
Ja, wie schlimm können 7km mehr schon sein?
Wie schlimm können schon 7km mehr sein? Dieser Satz wird uns für alle Zeiten in Erinnerung bleiben. Denn es beginnt wieder leicht zu nieseln und Terrys Allrad macht uns mehr und mehr Probleme. Trotzdem nehmen wir den Burgoyne Track in Angriff. Wie immer im Highcountry, führen die ersten Kilometer nur bergauf. Erreichen wir wieder eine sichere Stelle in Form eines kleinen Absatzes, können wir etwas aufatmen. Danach folgt jeweils ein flaches Stück, da man sich nun auf dem Kamm befindet und diesem folgt, bevor es wieder genau so steil hinunter wie hinauf geht. Da es nach wie vor nieselt, der Track aber noch ziemlich trocken ist, möchten wir schnellst möglichst ins Tal hinunterkommen, bevor sich die Erde in eine Schlammschicht und somit in eine Rutschbahn verwandelt. Am Ende folgt noch eine tiefe, lange und durch die Strömung nicht ungefährliche Querung des Macalister Fluss. Leider ist unserem Funkgerät die Batterie ausgegangen, so dass wir keine Informationen von Jayson erfragen können. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als mit angehaltenem Atem hinüberzufahren. Wir sind total erleichtert, sicher am anderen Ufer stehen. Auf der nächsten Waldlichtung schlagen wir unser Zelt auf, denn es ist bereits am Eindunkeln und wir sind alle Müde. Toll, dass sich an unserm letzten Abend noch ein leider etwas scheuer Wombat zeigt.
Mit unzuverlässigem Allrad aus dem Tal hinaus
Mit einem unguten Gefühl erwachen wir tagsdarauf. Am frühen Morgen hat es begonnen richtig zu regnen und blauer Himmel ist keiner in Sicht. Ein zurück gibt es wegen dem Fluss nicht mehr. Mit dem unzuverlässigen Allrad, welches bei diesem rutschigen Boden aber unverzichtbar ist, beginnt eine angespannte herausfordernde Fahrt aus dem Tal hinaus nach Walhalla. Wir folgen nach wie vor dem Burgoyne Track. Anstrengende und nervenaufreibende Stunden und Kilometer folgen, bis wir die grössere und vorallem flachere Black Range Road erreichen. Mittlerweile fällt das Allrad regelmässig an den steilsten Stellen aus, nämlich jeweils kurz bevor wir wieder einen sicheren Absatz erreichen. Wir fahren voraus, um noch einen jungfräulichen Track vor uns zu haben und nicht in den Spuren von Jayson herumzurutschen. Um die Nerven von Valentin nicht noch mehr zu strapazieren, steigt Deedrah in das andere Auto um. Als wir die Black Range Road erreichen, fallen wir uns glücklich in die Arme, dass wir es trotz kaputtem Allrad und feuchtem Weg aus dem Tal hinausgeschafft haben. Bei trockenem Wetter und funktionierendem Allrad wäre dieser Track keine neue Herausforderung gewesen, denn mittlerweile kennen wir die Wege im Highcountry.
Über die Black Range Road, die Springs Road und Binns Road gelangen wir zur befestigten Walhalla Road, welche uns sicher und ohne weitere Probleme nach Walhalla bringt. Hier gönnen wir uns erst einmal ein wärmender Tee, denn es hat wieder begonnen zu regnen. Walhalla ist, wie viele weitere Orte im Highcountry, als Goldgräberstadt gegründet worden. Nach Ende des Goldrausch versanke der Ort in der Vergessenheit. In den vergangenen Jahren wurden aber viele der historischen Gebäuden wieder aufgebaut und restauriert, so dass es heute wieder vermehrt Touristen in das Dorf lockt.
Damit endet unser Roadtrip durch Australien, denn von Walhalla geht es über Moe auf direktem Wege zurück nach Melbourne, wo wir eine Nacht bei einer Bekannten verbringen, bevor wir wieder ein Zimmer bei unseren Freunden in Geelong beziehen dürfen und Terry für die Verschiffung vorbereitet wird.
This entry was posted in Australien, Dezember 19, November 19, Victoria, Weltreise