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(23.04. – 01.05.19)
Man kann es sich kaum vorstellen, aber das Outback von Queensland kann auch überflutet und somit grün sein. Ja, die Wüste rund um Birdsville, das entlegenste Dorf im Bundesstaat, ist zur Zeit grün. Gerne möchten wir von dort aus die Simpson Desert nach Mt. Dare durchqueren und die Wintermonate im Roten Zentrum von Australien verbringen. Dummerweise fegte an der Küste, notabene 1500km entfernt, ein zweiter Zyklon vorbei, dessen Wassermassen zeitverzögert nun in dem sogenannten Channel Country rund um Birdsville erwartet werden. Diese bringen meist überschwemmte und daher unpassierbare Schotterstrassen mit sich, womit Birdsville bereits das zweite Mal in diesem Jahr komplett abgeschnitten werden könnte. Wie viel und wann das Wasser jedoch wo sein wird, ist extrem schwierig abzuschätzen. Die Lage ist also ziemlich unsicher, ob man raus fahren kann oder nicht.
Osterferien und Fraser – das passt nicht
Kurz zusammengefasst: Wir entscheiden uns für einen Abstecher auf Fraser Island und hoffen, dass nach Ostern und dem Wiederbeginn der Schule, auf der Insel ein wenig Ruhe einkehrt. Von Kin Kin aus nehmen wir die Abkürzung über die leichte jedoch als 4×4 gekennzeichnete Waldstrasse um nach Rainbow Beach zu gelangen. Wir füllen unsere Essens- und Dieselvorräte, erledigen unsere Wäsche und möchten im dortigen Nationalparkbüro die für die Insel nötige Erlaubnis kaufen. Trotz Dienstag ist das Büro leider geschlossen, weshalb wir das Touristenbüro aufsuchen, wo wir völlig überrumpelt sind mit dem ganzen Prozedere. Denn nebst der Erlaubnis, auf der Insel überhaupt fahren zu dürfen, braucht man das Fährticket (vom Inskip Point ist dieses günstiger als von Hervey Bay, die Strecke ist kürzer) und auf einem Zettel müssen zudem bereits im Vorfeld alle Campingplätze gebucht werden. Es gibt keine gesamtheitliche Campingerlaubnis mit freiem Aufsuchen der Plätze. Freies Entscheiden auf der Insel ist machbar, man braucht dafür einen eigenen Account auf der Nationalparks-Webseite und genügend Empfang auf der Insel (ziemlich rar). Oder man macht sich nicht zu viele Gedanken und geht einfach. Da aufgrund Ostern und dem ANZAC Day am Donnerstag (Nationaler Feiertag) viele eine Brücke schlagen, sind die Plätze fast alle ausgebucht, was uns aufzeigt, wie voll die Insel wohl immer noch ist (zusätzlich kommen noch die täglich organisierten Tagestouren für Touristen). Enttäuscht ist uns die Lust auf die Insel ziemlich vergangen. Da schon später Nachmittag ist, übernachten wir am Inskip Point und brüten über unseren weiteren Plänen.
Auf ins rote Zentrum auf dem Warrego Way
Die Würfel sind gefallen: Wüste wir kommen. Die Wintermonate sind die besten für die rote Mitte. Sollten wir es nicht nach Birdsville und durch die Simpson schaffen, dann fahren wir eben einen kleinen Umweg nach Alice Springs.
Auf der Tourismumswebseite des Bundesstaates Queensland werden mehrere Roadtrips durch den Staat vorgeschlagen. Da wir gen Westen fahren, wird es für uns der Warrego Way werden. Bevor wir diesen bei Dalby erreichen (er beginnt in Brisbane), fahren wir von der Küste aus durch das hügelige, grüne durch Viehwirtschaft geprägte Hinterland zum Bunya Nationalpark. Dieser ist bekannt für den grössten zusammenhängenden Bunya-Pines-Bestand (Bäume). Leider verdichten sich die Wolken immer mehr, bis es beim Erreichen des Nationalparks sogar regnet. Es entsteht eine ziemlich mystische Stimmung. Im Vergleich zu anderen australischen Wäldern finden wir diesen extrem abwechslungsreich, zumindest was wir entlang der Strasse erkennen können. Die Aussicht vom Kamm wäre wohl grossartig, heute aber leider völlig verdeckt. Je weiter wir in den Wald hineinfahren, desto mehr verschiedene Pflanzenarten entdecken wir. Trotz Regen spazieren wir vom Parkplatz Paradise, mitten im Wald, bis zum Big Falls Lookout und wieder zurück (ca. 5km). Die Aussicht hält sich natürlich in Grenze. Die kleine Wanderung zum höchsten Berg im Park Mt Kiangarow (1135m) lassen wir aus wettertechnischen Gründen aus. Der Nationalpark bietet zwei einfach Zeltplätze und im Dorf Dandabah auch einen für grössere Gefährte. Über den General Store buchen wir eine Nacht und geniessen eine warme Dusche nach dem nassen Spaziergang. Auf dem Platz tummeln sich unzählige rot-Nacken Kängurus. Aufgrund des heftigen Windes, der manchem Camper sein Zelt verweht, schlafen wir wieder einmal im Auto. Tags darauf bleibt es grau und trüb, nichtsdestotrotz spazieren zum Westcliffe Aussichtspunkt (auch vom Paradise Parkplatz) und für kurze Zeit lichten sich sogar die Wolken und wir erhaschen einen Blick auf die Wiesen im Tal.
Die Stadt Dalby
Danach fahren wir weiter Richtung Dalby. Es bleibt grau, der Regen hört jedoch auf. Dalby ist das regionale Zentrum und der Ausgangspunkt für die Region Western Downs. Viel spezielles hat Dalby nicht zu bieten. Beim Lake Broadwater Conservation Park finden wir einen Campingplatz. Leider wird die Ruhe durch eine Gruppe von Einheimischen mit lauter Musik bis spät in die Nacht gestört. Morgen ist Nationalfeiertag und alle haben frei. Dem See statten wir am nächsten Tag einen Besuch ab. Nur müssen wir feststellen, dass davon kein einziger Tropfen Wasser mehr übrig ist. Vor uns erstreckt sich eine braune flache Ebene umringt von Bäumen. Man kann den See erahnen. Dass es irgendwann mal Wasser hatte, zeugen die ganzen Schilder zur Bootsbenutzung auf dem See. Da es uns an diesem Platz zu fest windet, verlassen wir ihn wieder und schlagen unser Dachzelt nochmals am selben Ort auf wie die Nacht zu vor. Wir bleiben einen Tag stehen, denn an einem Nationalfeiertag ist eh alles geschlossen.
Nördlich von Dalby liegt Jimbour, bekannt durch das stattliche Landhaus Jimbour Station gebaut 1875. Das Anwesen wird noch immer privat bewohnt, der Garten und die umliegenden Gebäude sind jedoch für die Öffentlichkeit gegen eine kleine Spende (AUD 3 pro Person) zugänglich. Am Eingang kann man sich eine Broschüre mit einem Plan und den dazugehörenden Beschreibungen schnappen und gemütlich durch die grosse Gartenanlage streifen und die tolle Aussicht auf die umliegenden Felder geniessen. Die Region ist vor allem für die Anpflanzung von Baumwolle, Getreide und Gemüse bekannt.
Das historische Dorf in Miles
Nach diesem Abstecher geht es für uns durch noch mehr Felder und flacher Landschaft weiter bis nach Miles. Dabei durchqueren wir Chinchilla, bekannt für das alle zwei Jahre stattfindende Melonenfestival und für einen Viertel der Melonenproduktion Australiens verantwortlich. In Miles möchten wir das Historic Village Museum besuchen, was wir aber auf den nächsten Tag verschieben. Im Museum, welches sich hinter dem Touristenbüro befindet, stehen ca. 20 originale Gebäude aus der Pionier-Zeit mit drei Sonderausstellungen, vielen alten Gegenständen und Inforamtionstafeln. Zwei Stunden verbringen wir in diesem geschichtlichen Dorf. Wer noch weitere Informationen zur Region Western Downs möchte, kann sich im Touristenbüro die gleichnamige sehr schön und ausführlich gestaltete Broschüre abholen. Zwei Tage später, der Platz gefiel uns dermassen gut, dass wir noch zwei Nächte anhängen, machen wir uns auf den Weg nach Roma, dem Viehzentrum dieser Region.
Roma – das Zentrum dieser Region
Seit Dalby folgen wir dem von Queensland vermarkteten Warrego Way, welcher von Brisbane bis nach Birdsville führt. Mit Roma erreichen wir den grössten Ort auf dieser Strecke, das Zentrum dieser von Viehzucht dominierten Region und der Beginn des Outbacks. Wir legten das Erreichen des Dorfes auf einen Montag. Grund dafür ist die jeweils Dienstag und Donnerstag Morgens stattfindende Viehauktion, die grösste ihrer Art in Australien. An diesem Nachmittag bleibt uns jedoch noch Zeit, das Big Rig Museum zu besuchen. Dieses befindet sich hinter dem Touristenbüro draussen und behandelt die Geschichte über die Erdgas und –Öl-Funde aus dem späten 19Jhr bis zur heutigen Industrie, welche nebst der Viehzucht der bedeutendste Wirtschaftszweig in Roma ist. Nebst den Beschreibungen verschiedenster wichtiger Entwicklungspunkte beinhaltet das Museum auch einige alte Maschinen, Autos und Hilfsmittel aus früheren Zeiten. Als gute Alternative bietet sich die Light-Show an, in welcher die gesamte Geschichte in einem 35min Film nach Anbruch der Dunkelheit gezeigt wird – auch dies findet draussen statt. Bei uns wurde die Kulisse leider gerade renoviert.
Hinter dem Museum führt ein Fussweg (Adungadoo Pathway) ins Dorf hinein. Dabei passiert man den grössten Flaschenbaum von Roma. Das ganze Dorf ist voll von diesen Bäumen, zudem wurde für jeden im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus der Region ein eigener Flaschenbaum zum Gedenken angepflanzt. Vom historischen Spaziergang muss man sich nicht zu viel erhoffen, dieser besteht vorwiegend aus Metallplatten und der Beschreibung, was sich dort mal befand oder wie es aussah. Abgesehen vom Hotel, ein paar Häuser und der Kirche gibt es keine wirklich alten Gebäude mehr. Über den selben Fussweg spazieren wir wieder zu unserem Auto zurück und suchen uns ausserhalb einen Schlafplatz.
Der grösste Auktionsplatz Australiens
Nicht zu weit weg, denn die kostenlose Führung über den grössten Auktionsplatz Australiens beginnt um 08:30 Uhr. Leider verstehen wir aufgrund des lauten Muhens und dem Slang nicht viel von den Erklärungen. Danach werden wir jedoch in zwei Gruppen unterteilt und man kann gut den freiwilligen Führern Fragen stellen. Am heutigen Tag werden ca 4000 Rinder und Kälber versteigert. Die Tiere kommen teilweise von weit her, darauf sind sie hier in Roma besonders stolz. Heute sind die meisten jedoch aus der Region. Alle anwesenden Tiere werden verkauft, Ausnahmen wären etwa ältere Kühe. Beeindruckend den Auktionären und den Bietern zu zuschauen, wie die Verständigung mit wenigen Handzeichen und keinem gesprochenen Wort funktioniert. Die Bieter bieten für einen Kilopreis. Nach der Auktion werden alle Tiere zur Waage getrieben, gewogen und dann weiter bis zu den Lastwagen. Nach diesem Ausflug riechen wir etwas nach Stall 😉
Um den Stallgeruch los zu werden, legen wir in Mitchell einen Halt beim Great Artesian Spa, benannt nach dem unter dieser Region vorkommenden Grundwasser – dem Great Artesian Basin. Das Spa ist nicht zu vergleichen mit dem was wir darunter kennen, es bietet nur zwei Pools – einen warmen und mineralhaltigen (38 Grad) und einen kälteren (26 Grad). Trotzdem ist es ein erholsamer Abstecher.
Charleville – dahinter folgt nichts mehr
Bevor wir die letzte Etappe nach Charleville fahren, übernachten wir noch einmal in Morven auf dem Sportplatz. Nebst einem kleinen historischen Museum, welches wir aber nicht besuchen, liegt nur 10km südlich vom Dorf der Tregole Nationalpark. Es gibt einen ausgewiesenen 2km kurzen Rundweg. Der Wald ist jedoch nichts spezielles, für eine kurze Aktivität reicht es jedoch.
Dann erreichen wir Charleville, das letzte grössere Dorf, bevor westlich davon nicht mehr viel kommt. Wir sind mittlerweile wirklich im Outback angekommen. Charleville bietet viele verschiedene Touren: Durch das alte Hotel, eine Top Secret WWII Tour, die vom Aussterben bedrohten Bilbies, Royal Flying Doctor Service, School of Distance Eduction und das Cosmos Center. Wir picken uns das Cosmos Center heraus, da es Sternentouren anbietet. Nur leider zieht gerade eine undurchdringliche Wolkewand auf, weshalb wir uns das Geld für einen späteren und hoffentlich besseren Zeitpunkt aufsparen. Stattdessen besuchen wir den Ausstellungsraum mit vielen Informationen zum Weltall.
Charleville ist ein Kreuzpunkt von Strassen. Ob wir nach Süden, Westen oder Osten durchs Outback weiterziehen, erzählen wir im nächsten Beitrag.
This entry was posted in April 19, Australien, Queensland, Weltreise