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(15.02. – 18.02.19)
Es ist soweit – Tasmanien wir kommen! Im Vorfeld haben wir nur gutes gehört und jeder Australien hat von Tasmanien nur geschwärmt, was unsere Vorfreude auf diesen kleinsten australischen Staat (1.5x die Schweiz) südlich von Melbourne nur noch mehr gesteigert hat.
Unerwartete Probleme bei der Überfahrt
Die Insel erreicht man entweder mit dem Flugzeug oder, wenn man wie wir mit dem Auto unterwegs ist, mit der einzigen Fährverbindung, der Spirit of Tasmania. Bereits Anfangs Januar haben wir unseren vierwöchigen Aufenthalt auf der Insel gebucht. Die Autoplätze sind extrem begehrt, vor allem jetzt im Sommer, weshalb schon viele Tage ausgebucht waren. Wir ergattern noch einen Platz auf der Nacht-Fähre, welche Freitag Abends um 19.30 in Melbourne ausläuft. Bis spätestens eine Stunde vorher müssen wir uns anmelden, weshalb wir Geelong früh genug verlassen. Das Pier liegt zum Glück für uns günstig, so dass wir im Feierabendverkehr nicht durch die gesamte Stadt fahren müssen. Das Überqueren von australischen Staatengrenzen gestaltet sich fast genauso aufwändig wie eine zentralasiatische Ländergrenze zu überqueren. Bevor wir überhaupt zum Einchecken kommen, werden wir bereits angehalten und unser Auto auf Lebensmittel geprüft, vor allem auf Obst und Gemüse sind die Australier scharf. Wir müssen uns leider von unseren Zwiebeln und unserem Knoblauch trennen, den wir im Müll entsorgen müssen (Hallo Foodwaste…). Die Äpfel müssen spätestens auf dem Schiff gegessen oder entsorgt werden, da wir diese nicht nach Tasmanien mitnehmen dürfen. Zusätzlich ist dem Kontrolleur auch unser Benzinkanister ein Dorn im Auge. Der Kanister ist nicht sicher, er könnte entflammen oder explodieren, weshalb wir diesen nur leer mitnehmen dürfen. Also müssen wir die 5l Bleifrei, die wir für unseren Kocher verwenden, leider entsorgen. Bei der Rückreise planen wir besser, damit wir nicht so viel wegwerfen müssen.
Zwei Mal um eine Kurve und wir stehen vor dem Tickethaus. Gebucht haben wir über die Webseite directferries.com, weil auf der direkten Homepage von Spirit of Tasmania alles ausgebucht war. Wir händigen der netten Dame unsere ausgedruckte Buchung aus und warten. Und warten. Und warten. Dann möchte sie von uns zusätzlich noch eine australische Registrierung. Wir versuchen zu erklären, dass wir aufgrund der ausländischen Nummernschilder keine Registrierung benötigen und die Versicherung über den TAC (Transport Accident Commission Victoria) ausreicht, um auf australischen Strassen zugelassen zu sein und fahren zu dürfen. Das reicht ihr jedoch noch immer nicht aus Registrierung und sie ruft ihre Vorgesetzte herbei. Wir müssen währenddessen auf einem Nebenparkplatz warten, damit unser Spezialfall nicht noch weiter die gesamte Autoschlange aufhält. Die nächst höhere Dame erscheint und die Erklärungen beginnen von vorne. Das Problem ist anscheinend, dass die Fähre vom Staat subventioniert wird, wir jedoch keine australische Registrierung aufweisen, weshalb beide Damen nicht wissen, ob wir dann Subventions-berechtigt sind oder nicht. Im Klartext: Sind wir es nicht, müssten wir noch einige hundert Doller auf den bereits bezahlten Fährpreis drauflegen. Wir erklären und erklären und reichen unsere Versicherung und am Ende auch unser Carnet (was ja eigentlich nur ein Zolldokument ist) aus. Da auch diese Dame keine Entscheidung fällt, holt sie wiederum ihre Vorgesetzte dazu, welche dann auch noch ihren Vorgesetzten anruft. Da die Zeit immer weiter fortschreitet, wir mit Freunden auf Tasmanien telefoniert haben, die mit ihren ausländischen Nummernschilder keine Probleme beim Einchecken hatten und wir bald das letzte Auto sind, werden wir schlussendlich auf die Fähre gelassen. Jedoch nicht ohne zu erwähnen, man werde sich den Fall nochmals anschauen und uns allenfalls anrufen, um die Rückreise zu klären. Wir sind einfach nur erleichtert, auf die Fähre zu dürfen. Im unteren Teil des Schiffes werden die Lastwagen einquartiert. Wir als Autofahrer müssen über eine Brücke eine Etage höher parken. Doch bevor wir endgültig auf die Fähre zugelassen werden, müssen wir ja unseren Benzinkanister noch entleeren. Dies geschieht fast am Ende, bevor wir auf die letzte Kurve und die Brücke zu steuern.
Um Geld zu sparen, haben wir uns Schlafsitze genommen. Diese sind luxuriös ausgestattet: Decke, Kissen, Fusstütze, Tischchen, Licht, USB-Stecker, Steckdose und verstellbar. Trotzdem natürlich nicht ganz so bequem wie das Betten in einer Kabine wären. Die Fähre ist ausgestattet wie ein kleines Kreuzfahrtschiff: Kantine, Bar mit Aussichtsterrasse, kleines Kasino, Spielecke, Touristeninfo und viele Sitzgelegenheiten. Unsere Sitze befinden sich am Ende des Schiffs und so sehen wir wie Melbourne langsam kleiner und kleiner wird, bis die Stadt komplett verschwindet und wir aus der Port Phillip Bucht hinaus in die stürmische Bass Strait fahren. Zehn Stunden dauert die Überfahrt nach Devenport. Wir vertilgen unsere Sandwichs, bearbeiten Fotos, schauen Filme und gehen schlafen, sobald es auch draussen dunkel wird. Trotz riesigem Schlafsaal, ist es erstaunlich ruhig und wir schlafen bis zum Wecker durch die Fähre durch. Dieser reist uns morgens um 05:15 aus dem Schlaf. Verschlafen packen wir unsere Sachen zusammen und durchqueren das komplette Schiff, um zur korrekten Treppe zu gelangen. Um 05:50 ist es soweit und die Türen zu den Autodecks werden geöffnet und mit dem ersten scheuen Tageslicht verlassen wir die Fähre im verschlafenen Devonport.
Sonnenaufgang über Tasmanien
Wir suchen uns einen Parkplatz, essen unsere letzten Sandwiches und schauen zu, wie die Sonne langsam hinter den grauen Wolken hervorblitz. Da wir alles Obst&Gemüse auf dem Festland zurücklassen mussten, müssen wir noch einkaufen und Benzin auffüllen gehen, bevor wir uns einen Stellplatz für ein weiteres Nickerchen suchen. Westlich von Devonport, bei Penguin werden wir fündig und hauen uns im Auto nochmals für zwei Stunden aufs Ohr. Leider können wir hier nicht stehen bleiben. Der Platz ist nur für unabhängige Wohnmobile mit Dusche, WC und Abwasser erlaubt. Wir sehen uns also gezwungen, zumindest einen Platz mit Toilette zu suchen. Im kleinen Dorf Forth 10km ausserhalb von Devonport werden wir fündig. Auf der grünen Wiese neben einem Sportplatz ist Camping ausdrücklich erlaubt und es gibt eine Toilette. Je später der Nachmittag je mehr Autos erscheinen auf dem Platz. Morgens darauf ist er wieder fast leer. Es handelt sich hierbei um den nächstgelegenen Campingplatz für die morgen Fähre zurück aufs Festland. Auf dem Platz machen wir Bekanntschaft mit einem deutschen Overlander-Paar, welches ihr eigenes Auto nach Australien verschifft hat. Die ersten Overlander, die wir hier kennenlernen.
Entlang der Nordküste
Unsere Route führt uns alles der Küste entlang, heute meiden wir die Autobahn und fahren nur Nebenstrassen, durch kleine Dörfer wie Ulverstone und Penguin. In Ulverstone besuchen wir die Touristeninfo, um uns über die Waldbrände zu erkundigen, welche zum Glück nun alle unter Kontrolle sind, wenn auch ein paar noch am schwelen sind. In Penguin soll es tatsächlich eine Pinguin-Kolonie geben, leider sehen wir zu dieser Zeit keinen. Weiter geht es durch Burnie, der viertgrössten Stadt Tasmaniens (knapp 20’000 Einwohner). Die Stadt hat einige grosse Industrieanlagen und einen Tiefseehafen für Containerschiffe. Wir folgen alles der Küste entlang, unternehmen einen Abstecher zum Table Cape, einem Leuchtturm und Aussichtspunkt, und zum Rocky Cape Nationalpark, von wo wir eine tolle Aussicht auf die zerklüftet Küste geniessen. Leider gestaltet sich die Stellplatz-Suche an der besiedelten Nordküste als schwierig, die kostenlosen Plätze sind meist den eigenständigen Wohnmobilen vorbehalten, weshalb wir am Ende auf dem Black River Campingplatz unser Zelt aufschlagen. Hier bezahlen wir einen kleinen Unkostenbeitrag, dafür gibt es Toiletten und bei jedem Platz eine Feuerstelle. Der Platz ist fast leer, womit wir eine tolle Ecke aussuchen können. Den ganzen Abend erhalten wir Besuch eines kleinen Känguruhs, welches uns bis zum Eindunklen nicht mehr verlässt. Zudem wimmelt das Unterholz von Pademelons (Filanders), welchen wir hier das erste Mal sehen.
The Nut bei Stanley
Unser Weg führt uns weiter nach Stanley, welches auf einer Halbinsel liegt an dessen Ende sich ein markanter Felsen erhebt: The Nut. Ein 150m hohes Plateau aus Vulkangestein, welches man entweder über den steilen Zick-Zack Weg oder über die bequemere (aber teurere, 11$pp.) Variante Sessellift erklimmen kann. Auf dem Felsen gibt es ein einfacher Rundweg mit tollem Panoramablick auf weisse Sandstrände, glasklares Wasser und die Halbinsel.
Am äussersten nordwestlichen Zipfel der Insel
Smithton ist das letzte grosse Dorf, bevor es für uns in den einsamen Westen Tasmaniens geht, weshalb wir hier nochmals unsere Vorräte für mehrere Tage auffüllen, tanken und Bargeld abheben. Anstelle des Highways beschliessen wir die Schotterstrasse zu nehmen, welche ganz im Nordwest-Zipfel der Insel entlang führt. Leider ist dieser Abschnitt unerwartet langweilig, ist er doch komplett flach und bietet links und rechts der Strasse nichts anderes als Felder und Kuhweiden. Der einzige machbare Abstecher zum Mount Cameron endet für uns beim Schild, dass es sich hierbei um eine Aborigines-Community handelt und das Mitführen von Alkohol verboten ist. Es befindet sich tatsächlich eine geöffnete Weinflasche in unserem Kühlschrank. Wir drehen um und steuern stattdessen den für heute Nacht ausgesuchten Stellplatz an: Green Point beim kleinen Dorf Marrawah, das westlichste Siedlung Tasmaniens. Leider entpuppt sich der Platz als ziemlich windig, weshalb wir im Auto schlafen werden. Zudem regnet es immer wieder leicht und auch die Temperaturen kratzen nur knapp an der 20 Grad Marke. Scheint jedoch zwischendurch die Sonne mal, dann liegt vor uns ein wunderschöner langer Strand. Gegen Abend wird dieser kleine Platz immer voller. Wir sind froh, am späten Nachmittag hier angekommen zu sein. Wir machen noch Bekanntschaft mit einem alleinreisenden Schweizer, welcher sich ein kleines Auto gekauft und dieses so umgebaut hat, dass er darin schlafen kann. Mit einem Film machen wir uns einen gemütlich Abend im Auto.
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