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Dies ist das Reisetagebuch, das sich nur um Terry dreht! Zwischenfälle und Reparaturen im Verlaufe unserer Reise.
Der Beitrag wird laufend ergänzt, also einfach runter scrollen bis zu den neuesten Einträgen 😉
Terrys Durchschnittsverbrauch und Kostenstatistik könnt ihr live auf der Spritmonitor Seite verfolgen.
KM 177‘400 – 183‘000
Es geht los!!! Die Fahrt durch Europa bis und mit Georgien verläuft ohne Zwischenfälle. Terry genehmigt sich ziemlich konstant 11.5l Diesel auf 100km. Das Gesicht des Tankwarts in Bulgarien, als wir das erste Mal bei günstigerem Sprit richtig voll tanken, werde ich wohl nie vergessen. Nach 110l hat er unter das Auto geschaut und sich gefragt, ob denn da etwas ausläuft. Er hat wohl mit den 145l Diesel das Geschäft des Tages gemacht.
KM 183‘000 – 183‘500
Bei unserer zweitletzten Etappe in Georgien der erste Schaden! Die Anzeigen für Batterie, Bremse und Dieselfilter flackern im Armaturenbrett. Ein eindeutiges Zeichen für ein Problem mit der Lichtmaschine. Dies bestätigt uns auch die Anzeige: Die Spannung ist unter 12V. Glücklicherweise gelangen wir an einen kompetenten Lichtmaschinenspezialisten in Georgien, welcher sofort merkt, dass der Spannungsregler der LiMa defekt ist. Da es aber kein passendes Ersatzteil gibt, lötet er ein paar Kabel an die Kohlen und befestigt einen universellen Laderegler im Motorraum. Ausserdem ersetzt er noch das hintere Kugellager der Lima. Das Ganze sieht etwas abenteuerlich aus, bringt uns aber ohne Probleme ins 500km entfernte Baku, die Hauptstadt Aserbaidschans, wo es jede Menge Hyundai Ersatzteile gibt.
Da der Universalregler die Batterien auf knapp 15 V geladen hat (was uns in dieser Zeit auch einige Lampen gekostet hat) kaufen wir einen neuen Laderegler. Ausserdem ist Terry bei der holperigen Fahrt das Deckglas des vorderen rechten Blinkers abgefallen. Die beiden Teile kosten 120Fr. Die Notreparatur in Georgien schlägt mit 60Fr. zu Buche. Ausserdem hat der Mechaniker beim Testlauf vergessen, den unteren Ölschlauch anzuhängen und es haben sich 6l Öl auf dem Vorplatz verteilt. Somit kommt noch ein unfreiwilliger Ölwechsel hinzu. Wenigstens hatten sie dort vernünftiges 5W40 Öl (nochmals 25 Fr.).
KM 183’00 – 189‘100
Der supergünstige iranische Diesel (1l = 0.1€ / 12Rp) fährt sich wunderbar. Kein Rauchen, kein Leistungsverlust. Erst ab einer Höhe von 2200m merkt man, wie die Leistung unterhalb des Turbodrehzahlbereiches abnimmt. Praktisch die ganze Zeit kommen wir nicht unter 1500m und man merkt es nur an der Leistung, wenn man auf knapp 2500m ist, und nicht an der Umgebung. Bei KM Stand 185‘000 sind die BF Goodrich Reifen bereits seit 10‘000km drauf und um die Ersatzräder gleichmässig mit abzufahren, gibt es in einer Karavanserei einen Reifenwechsel. Die Reserveräder kommen auf die Hinterachse, jene von der Hinterachse übers Kreuz nach vorne und die Vorderreifen an die Heckträger. In der Wüste Dasht-e Lut erlebt Terry die heissesten Temperaturen: Wir haben um die 54°C!! Die Klimaanlage schalten wir auf die höchstmögliche Temperatur (bei der sie noch kühlt) von 31.5°C, um keinen zu grossen Schock beim aussteigen zu erleiden. Trotz den widrigen Bedingungen scheint Terry damit keine Probleme zu haben und überhitzt nicht.
Die Strassen im Iran sind sehr gut geteert und wir fahren nicht über 100km/h. Die turkmenischen Strassen sind voller Schlaglöcher und das Fahrwerk muss einiges einstecken. Aber auch der turkmenische Diesel ist qualitativ sehr gut, was insgesamt einen Durchschnittsverbrauch von 11.5l ergibt.
KM 189‘200 – 189‘700
LiMa Laderegler die Zweite… Kaum sind wir in einer wüstenähnlichen Region in Usbekistan in eine sehr schöne Oase gefahren, beginnen erneut die Anzeigen im Armaturenbrett wild zu flackern. Da die Spannung wieder tief ist, ist der Fall klar: Der Laderegler ist wieder kaputt. Ich schnalle unser 100W Solarpanel mit einigen Spanngurten auf das Dachzelt und wir hoffen, somit ins 200km entfernte Samarkand zu gelangen. Ohne Licht, Klimaanlage, Radio und sonstigen elektronischen Verbrauchern schaffen wir es tatsächlich bis dorthin. Da in Usbekistan nur Daewoos und Chevrolets herum fahren, gestaltet sich die Ersatzteilsuche relativ schwierig. In Samarkand auf dem Autoteile-Bazar wird herumtelefoniert und am anderen Ende der Stadt soll jemand einen Terracan besitzen. Leider ist es das falsche Modell (2.5l Diesel) und somit können wir dieses Teil nicht gebrauchen. Also geht unsere Solar-Fahrt 300km weiter nach Tashkent, die Hauptstadt Usbekistans. Dort gibt es sogar eine offizielle Hyundai Werkstatt, in welcher wir Terry erst mal für eine Nacht einstellen. Wir wollten erst die komplette Lichtmaschine ersetzen, jedoch ist keine im Lager verfügbar und die Lieferzeit aus Korea beträgt mindestens 2 Wochen. Wir entscheiden uns also wieder für eine Reparatur. Das in Georgien eingebaute Lager fällt bei der Demontage in alle Einzelteile auseinander und wird somit als Verursacher des erneuten Defekts verantwortlich gemacht. Nun werden beide Kugellager der Lichtmaschine ausgetauscht und ein neuer Laderegler eingebaut. Interessanterweise musste ich die Arbeitsstunden im Büro der Werkstatt bezahlen (15 Fr.) und die Ersatzteile direkt dem Mechaniker erstatten (80Fr.).
KM 189‘800 – 191‘200
In Usbekistan gibt es offiziell für Privatpersonen keinen Diesel. Die meisten Autos, und sogar LKWs, fahren mit Gas. Etwa 50% der Tankstellen haben überhaupt nur Gas, die restlichen Benzin in den Oktanzahlen 83, 87, mit Glück mal 91 oder 95. Dieseltankstellen sind sehr, sehr selten. Und bei den meisten wird man, zumindest als Tourist, wieder weggeschickt. An einer Tankstelle haben wir jedoch Glück und können 40 Liter in den bereits leergefahrenen Zusatztank füllen. Natürlich bezahlen wir nicht den Normalpreis, sondern ca. 20% mehr – aber auch nur 60Rp. pro Liter. Nach einer Steigung sind wir glücklich nur 40 Liter getankt zu haben. Der Leistungsverlust ist deutlich spürbar und nach dem Umschalten auf den Haupttank geht es dann auch wieder deutlich schneller vorwärts. 270km später haben sich dann die gesamten 40 Liter auch schon verflüchtigt :). Der Diesel in Kirgistan ist wieder ein wenig besser, jedoch auch nicht herausragend. Der Durchschnittsverbrauch steigt auf ca. 12l trotz kaum mehr Passagen über 80kmh.
KM 191‘300 – 192’000
Bei unserem ersten kurzen Besuch in Kirgistan fahren wir uns das erste Mal fest. Dies, weil wir einem Lexus „Landcruiser“ aus der Patsche helfen wollen, der sich zu nahe am Ufer eines Stausees festgefahren hat. Als wir wieder frei sind, ziehen wir ihn mit der Seilwinde aus sicherer Distanz raus.
KM 192’000 – 194’600
Tadschikistan, ein Offroadparadies – aber auch fordernd für Mensch und Maschine. Ein Klappern das uns seit Georgien begleitet, aber bei geschlossenen Fenstern gut ignoriert werden konnte, wurde lokalisiert. Die Koppelstangen des vorderen Stabilisators sind komplett ausgeschlagen. Anstelle diese zu ersetzen, baue ich den kompletten Stabi aus und fahre vorerst mal ohne. Siehe da, abgesehen von den verbesserten Offroadeigenschaften ist es auch auf unbefestigten Wegen viel angenehmer zu fahren als zuvor. Und ausserdem ist das Klappern weg.
Bei unserem ersten Versuch von Dushanbe nach Khorog zu fahren, eines der schlechtesten Strassenstücke weltweit, verabschiedet sich die Befestigungsmutter des rechten oberen Traggelenks des Vorderrads. Der Reifen wird ein wenig beschädigt, aber nicht zu schlimm. Mit Hilfe einer Gruppe von 4 Slowenen, die mit ihrem Subaru E12 die Mongol-Ralley fahren, konnten wir dies mit einer neuen Mutter und einer M6 Splintschraube notdürftig reparieren. Wir sind am gleichen Abend nochmals die 120km zurück nach Dushanbe gefahren. Am nächsten Tag beim Hyundai Händler sind natürlich keine originalen Ersatzteile an Lager, jedoch helfen sie uns, bei einem Ersatzeilschuppen die richtigen Teile zu besorgen. Den Innenhof des Hostels, in welchem wir untergekommen sind, verwandle ich in eine kleine Hobby-Werkstatt. Natürlich tausche ich gleich beide Balljoints der Vorderachse und stelle bei dieser Arbeit fest, dass die Gummis der Stossdämpfer verschlissen sind. Ein Taxifahrer hilft mir über 3.5 Stunden, einigermassen passende Ersatzgummilager aufzutreiben. Am Ende hatten wir wenigsten solche, die vom Durchmesser passten, jedoch in der Länge gekürzt werden mussten. Es war ein sehr, sehr langer und heisser Tag im Hostel-Innenhof wo es immer etwa 40°C hatte.
Bei unserem 2. Versuch, den Pamir-Highway zu meistern, macht beim ersten Pass ein etwas loses Vorderrad Probleme. Die inneren Befestigungsschrauben der oberen Dreieckslenker sind komplett lose und können zum Glück leicht nachgezogen werden. Bei der Gelegenheit ziehe ich auch noch das rechte vordere Radlager nach.
Die Strassen bleiben holperig und hart und Terry scheppert weiter fröhlich vor sich hin. Teilweise sogar noch schlimmer als die einheimischen Kisten hier. Bei unserem ersten Schlafplatz im Bartang Tal entdecken wir eine Auffahr-Wartungsrampe aus Sowjetzeiten. Die Gelegenheit ausnutzend, kontrolliere ich sämtliche Schrauben am Terry und stelle mit Verwunderung fest, dass ich jede zweite noch ein wenig nachziehen kann. Auch die Schrauben des Unterfahrschutz haben sich gelöst, was das laute Scheppern erklärt. Am nächsten Tag fährt sich Terry gleich viel ruhiger.
Nachdem wir den Karakul See erreichen, machen sich wieder neue Geräusche bemerkbar. Wir fahren auf der M41 in 2 Tagen zurück nach Khorog, jedoch haben sie dort keine Ersatzteile. Also nehmen wir nochmals 2 Tage Fahrt auf uns, um die schlimme Strecke zurück nach Dushanbe zu fahren. Dort werden bei einer ofiziellen Hyundai Garage die unteren Traggelenke der Vorderachse ersetzt. Ein oberes wird beim Ausbau auch noch beschädigt und ich bestehe darauf, dieses auch zu ersetzen. Alles in Allem (inkl. neuem Ölfilter als Ersatz) haben wir 75$ bezahlt. Auf der Fahrt zurück nach Khorog ist dann auch erst alles ok bis zu den letzten 5km! Erneut ein Knarren und Knarzen von der Vorderachse beim Einfedern. Im Hostel „Pamir Lodge“ demontiere ich die Feder und schmiere die Aufnahmen und jegliche bewegliche Teile der Vorderachse. Danach ist dann auch erst mal Ruhe, bis sich 5 Tage später die zweite Seite auch noch meldet. Da es mir auf 4300m jedoch an der Muse (und dem Atem) fehlt, verschiebe ich die Arbeit auf später.
KM 194’600 – 196’000
In Osch angekommen erhält Terry erst mal eine Kur. Ich tausche alle 6 Räder (ja, sind schon wieder 10’000km), die diesmal 2mm weniger Profil haben als zuvor. Die Pamir Strassen mit 2 Bar Druck, um komfortabler zu fahren, haben den Reifen ordentlich zugesetzt. Die linke Drehstabfeder wird neu geschmiert, Bremsflüssigkeit entlüftet, Kupplungsflüssigkeit ersetzt und Motoröl inkl. Filter getauscht. Zum Glück sind die Innenhöfe der Hostels immer ausreichend gross. Beim Probelauf fällt mir wieder ein neues Geräusch auf: Die Lichtmaschine poltert wieder… jetzt besorgen wir uns wohl ein Original Hyundai Ersatzteil.
Schnee! Das erste Mal auf unserer Reise werden wir nachts von Schnee überrascht und fahren auch noch über einen 3900m hohen Pass. Die Reifen schlagen sich auch auf dem Untergrund hervorragend.
KM 196’000 – 206’000
Terry macht Probleme beim geradeaus Fahren. Die Längslänkerbuchsen sind leider durch. Ich habe diese zwar erst vor 9 Monaten ersetzt, aber beim Einbau wohl etwas falsch gemacht. Wir fahren damit durch ganz Kirgistan und finden in Almaty die passenden Ersatzteile. Ausserdem werden ebenfalls die Querlenkerbuchsen an den unteren Dreieckslenkern vorne ersetzt. Diese verursachen nämlich dieses Quitschgeräusch beim Federn. Die Reparatur wird ziemlich teuer. Der Stundensatz in Almaty lässt sich etwa mit europäischen Preisen vergleichen. Dafür bietet der Teilebasar ein wunderbares Erlebnis. Über 3 Stockwerke drängen sich hunderte kleiner Läden aneinander, jeder auf seine Teile spezialisiert. Dort kaufe ich auch einen Zyklon-Vorfilter für den Schnorchel, damit nicht mehr so viel Sand und Staub im Luftfilter landet.
Nach Kasachstan fahren wir weiter via Russland in die Mongolei. Die ganzen Holperpisten übersteht Terry beinahe ohne Schäden. Kurz vor der Hauptstadt Ulaanbataar macht sich jedoch das vordere rechte Radlager geräuschvoll bemerkbar. Da haben wohl die Lehrlinge in Tadschikistan gepfuscht oder das Radlager war schlechte Qualität. Glücklicherweise gibt es einen offiziellen Hyundai Teilehändler und mit der Übersetzungshilfe unserer Gastgeber konnte ich 2 Radlagersätze inkl. Dichtung für insgesamt 50 Fr. erwerben!! Viel günstiger als irgendwo sonst! Die 200’000km von Terry knacken wir irgendwo in der mongolischen Steppe. Bei den Sanddünen Mongol-Els fahren wir uns das erste Mal fest und müssen die Schaufel vom Dach holen. 🙂
Gleich nach der Grenze zu Russland schleppen wir noch einen mongolischen Landcruiser HZJ80 für über 140 km ab. Trotz den 2.5t mehr, schaffen wir mit dieser Tankfüllung 1440km! Ein neuer Rekord!
Weiter geht es ins kalte Sibirien. Die Nächte werden länger und die Tage kürzer. Die Temperaturen steigen am Tage teilweise nicht mehr in den positiven Bereich und nachts sinken sie auf -20 Grad. Wir schlafen nicht mehr im Dachzelt, sondern nur noch im Auto. Dank einer neuen Decke, die wir in Ulanbataar gekauft haben, überstehen wir die Nächte. Es wird im Auto so kalt, dass die Scheiben am Morgen mit einer dicken Eisschicht überzogen sind, die Wassersäcke komplett durchfrieren und die Kühlbox -5 °C anzeigt.
Endlich in Wladiwostok angekommen, wird Terry komplett zerlegt und für Australien geputzt. Glücklicherweise finden wir eine Selbstschrauberwerkstatt, wo wir eine Hebebühne und gleich nebenan eine Waschanlage benutzen können. Bei dieser Gelegenheit trenne ich Terry auch gleich noch vom hinteren Stabilisator, da die Buchsen ausgeschlagen sind. 10 Tage arbeiten wir intensiv an Terry und sind froh, aber auch ein wenig nervös als wir ihn schliesslich in einen Container verladen.
206’000 Ankunft Australien
Terry ist da! Wir sind da! Trotzdem vergehen noch knapp vier Wochen nach unserer Ankunft in Australien, bis wir Terry wieder sehen. Terry fällt bei der ersten Bioinspektion durch, Grund: Dreck zwischen Kabeln im Motorraum… Naja, die Chance durchzukommen ist wohl etwa 50:50, egal wie gut man putzt. Der Grund, warum wir jedoch so lange auf unser Auto warten müssen, ist die Ferienzeit und die Inspektoren haben scheinbar einfach keine Zeit…
Die Zeit, die Terry im Container verbrachte, nutze ich um einige Ersatzteile direkt aus Korea zu bestellen. Glücklicherweise kann ich den Schuppen eines Freundes in Geelong bei Melbourne für 2 Wochen belegen. Im Zuge dieser Generalüberholung erledige ich folgendes:
Motor-Öl & Filterwechsel, Dieselfilter (beide) ersetzen, Differenzial-Öle vorne und hinten ersetzen, Zahnriemen und Keilriemen sowie alle Umlenkrollen tauschen und beim kleinen Keilriemen direkt auf die selbstspannende Version umzubauen, somit entfällt die Umlenkrolle unten. Der Luftfilter (K&n) wird ausgewaschen und der Ansaugtrakt mit Silikon abgedichtet. Alle Bremsbeläge ersetze ich auch, zudem dichte ich die Bremszangen hinten neu ab, verbaue vorne neue Führungsstifte, und ersetze die Bremsflüssigkeit. Das vordere Differential und die Antriebswellen werden neu abgedichtet, sowie die Nadellager in den Achsschenkeln ersetzt. Der Rahmen und die Stossstangen behandle ich mit Rostumwandler und Schutzlack. Spurstange vorne links ersetze ich ebenfalls, da ein Gummi rissig ist. Die Bremsleitungen vorne ersetze ich, da sie eine kleine Beschädigung vom Zwischenfall in Tadschikistan aufweisen. Ebenfalls habe ich die TJM Stossdämpfer gegen neue von OME ersetzt: Bei den vorderen war schon wieder der Gummi lose, für den TJM keinen Ersatz anbietet und bei den hinteren hat einer schon in Kasachstan leicht angefangen, Öl zu verlieren. Ausserdem ist wieder eine Reifenrotation fällig.
Mit all diesen teils vorbeugenden Massnahmen hoffen wir auf ein pannenfreies Jahr in Australien 😉 Aber dann wäre die Geschichte ja schon zu Ende (was ja langweilig wäre).
206’000 – 220’000 km
Tasmanien, Ostküste, Zentrum bis in den Nordwesten an die Küste nach Derby
Terry fährt sich natürlich wieder fantastisch! Als erstes machen wir einen Abstecher ins „High Country“ von Victoria, wo es Möglichkeiten gibt, Terry ordentlich im Gelände zu testen. Er schlägt sich dort auch hervorragend! Leider stimmt die Spur noch nicht ganz, was einen höheren Reifenverschleiss bei den vorderen Reifen verursachte. Ein wenig nachjustierung reicht. In unserem Monat in Tasmanien haben wir uns das erste Mal so richtig festgefahren. Während 2 Stunden haben wir geschaufelt, um Terry frei zu bekommen. Das erste Mal überhaupt habe ich die Sandbleche im Einsatz! Also doch gut, haben wir sie dabei.
Leider bleiben wir nicht vor Schäden verschont! Terry beginnt plötzlich damit, sein Revier zu markieren. Das Problem liegt an einem Druckschlauch der Servolenkung, der undicht geworden ist. Ausserdem macht die Lichtmaschine komische Geräusche und ich entschliesse mich dazu, diese nun endlich auszutauschen. Leider muss ich jedoch feststellen, dass der Ersatz-Alternator aus Almaty nicht genau passt! Diese Lichtmaschine ist für einen Kia Carnival, der zwar den gleichen Motor verbaut hat, aber einen etwas veränderten Ölanschluss für die Unterdruckpumpe hat. Ich bestelle also wieder einmal beim freundlichen Koreaner 😉 In der letzten Woche Tasmanien haben wir uns noch eine Schraube eingefahren. Da der Reifen keine Luft verlor, hat Terry die Schraube wohl schon seit einigen Kilometern dabei. Dank dem Reifenreparaturset war nach 15 Minuten wieder alles heil.
Wieder zurück in Melbourne ersetze ich den Servodruckschlauch und die neue Lichtmaschine kommt zu unseren Ersatzteilen. Wir beschliessen die Geräusche zu ignorieren und wirklich auf einen Ausfall zu warten. Kaum wollen wir von Melbourne los, macht sich die Öldrucklampe bemerkbar… Zum Glück liegt dies nur an dem Öldruckschalter, den es hier für kleines Geld zu haben gibt. Jetzt ist aber Schluss!!
Bei 215’000km ist die nächste Reifenrotation fällig. Die Profieltiefe liegt im Schnitt bei 7.5mm von ursprünglichen 12mm nach ca. 30’000 gefahrenen Kilometern pro Reifen.
220’000 – 230’000 km
Viele Kilometer quälen wir Terry über Wellblechpisten. Einer der schlimmeren Track ist der Tanami Track. Am Ende dieses Tracks fällt uns auf, dass das rechte Ersatzrad etwas lose hin und her schwankt. Das Problem ist eine Bruchstelle des Ersatzradträgers. Der Tanami Track von Alice Springs bis Halls Creek besteht aus 800km übler Schotterpiste, die der Aufhängung wohl den Rest gegeben hat. Leider will uns keine Werkstatt ihr Schweissgerät ausleihen und natürlich fällt dies auch gleich noch auf ein langes Wochenende. Während wir auf die Reparatur warten, tausche ich mal wieder das Motoröl und Filter. Etwas geschockt von dem Preis den wir fürs Schweissen bezahlen (250AUD!!!), machen wir uns auf den Weg in Richtung Darwin via Gibb River Road. Hier erwarten uns ebenfalls nochmals einige hundert Kilometer Schotter und Wellblechpiste. Etwa in der Hälfte muss ich das Radlager vorne rechts etwas nachziehen. Glücklicherweise erreichen wir das andere Ende ohne weitere Zwischenfälle. Den Verlust der rechten Nebellampe zähle ich nicht, da die Lampen so mit Dreck geflutet sind, dass eine Kerze mehr Licht auf die Strasse bringt. Auch ein Opfer des Wellblechs, wobei die erste der drei Haltestreben bereits irgendwo in Georgien gebrochen ist.
Ohne weitere Zwischenfälle fahren wir bis zum Cape York hoch und meistern dabei den berühmt-berüchtigten „Old Telegraph Track“. Dieser Track führt schnurgerade ca. 200km einer alten Telegraphen Leitung entlang (heute verlaufen unterirdische Glasfaserkabel an der Stelle). Wir queren 16 teils tiefe aber wunderschön klare Bäche. Die tiefste Furt ist 1.30 und das Wasser schwappt bis in die Hälfte der Windschutzscheibe. Aber auch das meistert Terry grossartig. Ein einmaliges Abenteuer!
Am Cape fahren wir uns noch einmal schön im heissen Sand fest bevor es wieder 1000km auf Wellblechpisten in den Süden nach Cairns geht.
Irgendwo auf einer Gravel Road fahren wir uns unseren ersten Reifenschaden ein. Dies ist aber nicht so tragisch, da wir bereits neue Reifen via Ebay bestellt haben, die bei Noosa auf uns warten.
230’000 – 237’720 km
Schon wieder ein Radlager…. Und schon wieder das vorne rechts… Ich glaube Terry mag das nicht besonders. Zum Glück habe ich seit der Mongolei noch ein Originalteil dabei und es ist schnell getauscht.
Wir haben schon gedacht es passiert nicht mehr, aber endlich hat die Lichtmaschine doch noch den Geist aufgegeben. Also fahren wir das neue Originalteil nicht umsonst seit knapp 30000km mit uns herum. Auch die ist schnell getauscht.
Ein paar Tage später gibt es neue Reifen! Die alten haben 58’000km gehalten. Wenn die Spur nicht so verbogen gewesen wäre, hätten sie wohl auch noch etwas länger durchgehalten. Aber glücklicherweise konnten wir einen Satz (4) BF Goodrich AT KO2 günstig im Ebay erwerben.
Ausserdem kriegt Terry bei 233’250km neues Öl spendiert.
Aus lauter Faulheit lassen wir für einmal die Luft für ein kurzes Stück Schotterpiste nicht raus… Grober Fehler. Nach etwa 5km gibt es einen lauten Knall, und der rechte hintere (ach so neue) Reifen ist von einem Metallstück durchbohrt worden. Wir versuchen den Reifen beim lokalen Reifenhändler zu reparieren, kriegen aber doch einen Austausch Reifen. Da dieser relativ alt ist und nicht genau das selbe Profil hat, verwenden wir ihn als Ersatzrad. Damit jetzt die Abrollumfänge wieder stimmen, werden die beiden Ersatzräder die wir noch hatten auf die Hinterachse montiert.
Den letzten Ausflug unternehmen wir mit Jayson im High-Country Victoria. Es regnet und die Tracks sind unglaublich steil. Dies ist nochmals eine ordentliche Herausforderung für Terry, die er knapp noch meistert. Das Verteilergetriebe hat einen Knacks und der Allrad springt teilweise unter Last raus. Wir sind froh als wir nach einer Woche wieder Asphalt unter den Rädern haben und unsere letzte Fahrt nach Melbourne antreten. Dort wird Terry von Deedrah 2 Wochen lang geputzt, gepflegt und verwöhnt. Der Innenausbau kriegt sogar einen neuen Anstrich!
So ist Terry wieder Fit für ein neues Abenteuer, wenn wir wieder zu Hause sind.
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