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(02.08. – 10.08.18)
Der höchste Punkt unserer Reise
Vom Karakul See geht es nun wieder auf der „asphaltierten“ M41 zurück nach Murghab. Auf einer autofreien Strasse duchqueren wir eine karge und menschenleere Gegend. Bald beginnt der Aufstieg zum höchsten Pass der ehemaligen Sowjetunion Ak-Baytal. Da wir uns bereits auf 4000m befinden, beträgt der Höhenunterschied nur noch 600m und wir hoffen, dadurch keine Probleme mit der Höhe zu haben. Zu Beginn fährt es sich noch gut auf der Strasse, jedoch wird diese durch eine Wellbrett-Piste abgelöst und es rumpelt nur noch. Wir verbinden Pässe meist mit steilen Serpentinen, hier im Pamir ist dies anders: oft sind die Pässe sehr flach und wenn man sich nicht achtet, hat man den höchsten Punkt bereits passiert und befindet sich schon wieder am Abstieg. Wir lassen es uns nicht natürlich nicht nehmen, beim Pass-Schild einen Fotostop einzulegen, jedoch befinden wir uns noch 400 Höhenmeter zu tief für den eigentlichen Pass. Beim Hinauffahren treffen wir auf ein deutsches Pärchen, mit welchem wir einen kurzen Schwatz halten. Zufällig kommt noch ein Mongol Ralley Auto vorbei. Wie wir später erst merken werden, sind zur Zeit noch viele viele weitere Teilnehmer in Tadschikistan unterwegs.
Nach dem Halt kurz vor dem Pass merken wir nun doch die Höhe – unsere Oberarme fühlen sich an, als ob sie Muskelkater hätten. Also schnell wieder vom Berg hinunter und weiter auf einer Achterbahn-Strasse nach Murghab. Meist fahren wir zwischen einem Bach und dem Grenzzaun zu China, welcher die ehemalige Pufferzone in der Sowjetzeit markierte. Und auf dieser Strecke geschieht es wieder: ein ähnliches Geräusch wie beim letzten Mal taucht auf und wir ahnen bereits nichts Gutes dahinter.
Mit 3600m ü.M. am tiefsten Punkt der Region
In Murghab legen wir einen kleinen Halt ein, um uns zu stärken. Es ist das grösste und mit 3600m das tiefstliegendste Dorf im ganzen Umkreis und ein Knotenpunkt, denn hier mündet die neue Strasse nach China in den Pamir. Das Dorf liegt ziemlich verstreut auf der trockenen Ebene. Nun ist es auch vorbei mit der Ruhe vor LKWs und alle 5-10 Minuten kommt uns ein Chinesischer LKW entgegen. Wir fahren noch ein Stück weiter bis nach Alichur, das nächste Dorf an der M41. Bis dahin sehen wir nur vereinzelt Jurten auf der Hochebene herumstehen und ein paar Ziegenherden herumwandern. Wir überqueren den Naizatash-Pass auf 4130m. Heute werden wir nicht mehr unter 4000m herunterkommen. Es ist nicht mehr ganz so trocken und um den Fluss herum wächst ein schmaler Streifen Gras. Wir entscheiden uns, in einem Homestay zu übernachten. Ganz traditionell sitzen wir auf Kissen am Boden um den niedrigen Tisch herum und schlafen auf Matrazen am Boden. Abends wird mittels Generator Strom erzeugt, bis wir ins Bett gehen. Auch dieses Dorf liegt vertstreut auf der Hochebene, hat nur einstöckige Häuser und wirkt eher trostlos.
Terry bereitet uns Sorge
Da die Geräusche leider immer schlimmer werden, fahren wir von Alichur bis nach Khorug durch. Die Strasse wird wieder besser und wir kommen somit schnell voran. Wieder liegen mehrere Kilometer zwischen Alichur und dem nächsten Dorf. Nach der Überquerung des Koytezek-Pass auf 4270m führt die Strasse stetig hinab, da Khorug nur noch auf 2100m liegt. Wir verlassen also nun das „Dach der Welt“. Die Strasse führt dem Ghunt-Fluss entlang und die Berge rücken wieder näher zu einem Tal zusammen. Der letzte Strassenabschnitt ist wieder ziemlich miserabel und wir sind froh, als wir in der Werkstatt ankommen.
Der Mechaniker hier hat in Deutschland gearbeitet und leitet nun diese Werkstatt, welche Lehrlinge ausbildet. Wir führen ihm unser quietschendes Auto vor. Auf dem Lift wird gedreht und gelauscht, wo das Problem liegt – Diagnose: nun sind unsere unteren Traggelenke auf beiden Seiten hinüber. Zwar noch nicht gebrochen, aber dies ist nur noch eine Frage der Zeit mit diesen Strassenzuständen. Zusätzlich ist auch noch das rechte vordere Radlager kaputt. Für das haben wir ein Ersatzteil dabei, für die Traggelenke nicht. Die Lehrlinge tauschen das kaputte Radlager aus, was eine kleine Ewigkeit dauert. In Khorug kann man zwar Werkstätte finden, aber leider keine Ersatzteile (Ausser für Opel Astras, Ladas und Landcruiser). Die Lieferung aus Dushanbe würde etwa eine Woche dauern. Wir entscheiden uns wohl oder übel zurück nach Dushanbe zu fahren und uns die Ersatzteile selber zu besorgen.
Eine anstrengende Rückfahrt
Für eine Nacht quartieren wir uns in der Pamir Lodge ein. Hier treffen wir uns nochmals mit Peter und Claudia. Die zwei haben wir bereits in Dushanbe im Hostel kennengelernt. Wie ihre Reise auf dem Motorrad bis nach Indien ausschaut, erfahrt ihr hier: RoadsUp
Optimal wäre natürlich, wenn wir nur einen Tag zurück nach Dushanbe hätten. Leider blieb dies ein Wunschtraum bei diesen wirklich schrecklichen Strassen. Ganze 7h haben wir für die ersten 200km von Khorug nach Kalai Qumb gekostet: eine ursprünglich asphaltierte Strasse, heute jedoch mehrheitlich eine Piste mit Asphaltstücken und grossen Schlaglöcher dazwischen. Wir werden komplett durchgeschüttelt und jedes übersehene Schlagloch schmerzt in den Ohren – unser armer Terry. Die gesamte Zeit führt die Strasse dem Panj, der tadschikisch-afghanische Grenzfluss, entlang. Angeblich soll die Strasse ab Kalai Qumb in Richtung Süden besser werden. Zu beginn zweifeln wir noch daran, doch tatsächlich gibt es wieder eine Asphaltstrasse mit nur noch wenigen Schlaglöchern. Wir fahren soweit wie möglich und übernachten bei einem Truck-Stop, wo wir auch noch ein Nachtessen erhalten.
Dushanbe zum Dritten
Auf einer immer besser werdenden Strasse, es ist eine richtige Wohltat für unsere Glieder und Ohren, erreichen wir am frühen Nachmittag Dushanbe. Da heute jedoch Sonntag ist, sind wir uns nicht sicher, ob die Garage geöffnet hat. Wir wollen bereits wieder einsteigen, weil die Garage wie geschlossen ausschaut, als uns der Wächter ein Zeichen gibt. Es gibt wohl doch eine Notbesetzung und so können wir unser Auto vorführen. Mit einem Stethoskop bewaffnet, versucht der Mechaniker die Quelle des Geräusches zu lokalisieren. Die Diagnose aus Khorug wird bestätigt. Die Mechaniker organisieren die Ersatzteile aus einem nahegelegenen Ersatzteile-Shop (leider nicht original…) und können dann gleich mit dem Wechsel der unteren Traggelenke beginnen. Trotz 5 Mann stellen sie sich nicht besonders geschickt an und Valentin muss mit einem Wagenheber und ein paar Tricks aushelfen. Ausserdem zerstören sie das Gewinde eines oberen Traggelenks (das ja neu war) und Valentin besteht darauf, dieses zu ersetzen, nachdem sie es erst wieder einbauen wollten. Trotz allem war die Reparatur relativ günstig (75 Fr.) und die störenden Geräusche sind weg!
Da zwei anstrengende Fahrtage hinter uns liegen und nochmals auf uns zukommen, quartieren wir uns für zwei Tage wieder im Green House Hostel ein. Der Rezeptionist erkennt uns tatsächlich wieder! Ein Zeichen, dass wir zu oft in Dushanbe waren. Nur kennen wir nun keine Personen mehr, da mittlerweile alle weiter gezogen sind. Dafür lernen wir ein ungarisch-englisches Päärchen kennen, die auch mit dem Auto eine ziemlich ähnliche Weltreise geplant haben. Und wir treffen auf noch mehr Mongol Ralley Autos. Die Leute sind alle nett, jedoch in einem ganz anderen Rhythmus unterwegs. An unserem freien Tag räumen wir auf, prüfen unser Auto nochmals, gehen einkaufen und bereiten alles vor, so dass wir nochmals zurück auf den Pamir können.
Rückkehr nach Khorug
Und wir fahren wieder zurück nach Khorug. Wieder nehmen wir die südliche Route. Landschaftlich bietet diese nicht so viel wie die nördliche, jedoch ist die Strasse in einem Top-Zustand und so kommen wir schnell voran. Nur kurz vor dem Pass rumpelt es wieder. Wir legen nochmals einen Mittagshalt beim Truck-Stop ein. Der Betreiber freut sich, uns wiederzusehen. Kurz bevor die Strasse in Kalai Qumb wieder schlecht wird, suchen wir uns ein Nachtlager. Unglücklicherweise hat Montezumas Rache Valentin nun doch noch erwischt, so dass wir am nächsten Tag nur eine kleinere Strecke zurücklegen. Er mag nicht fahren und durch die hohe Konzentration auf dieser miserablen Strasse halte auch ich nicht lange durch. So suchen wir nochmals den gleichen Schlafplatz auf, wie beim ersten Mal, als wir hier durchgefahren sind. Wir geniessen die Aussicht auf Afghanistan und versuchen, uns zu erholen. Da es Valentin wenig besser geht, schaffen wir es bis nach Khorug zu gelangen, wo wir uns ein Zimmer in der Pamir Lodge nehmen. Und dieses Mal sind wir auch nicht das einzige Auto: der ganze Innenhof ist bereits gut gefüllt und am Abend gesellen sich noch fünf Autos der Mongol Ralley dazu. Wir treffen ein deutsches, ein französisches und ein polnisches Pärchen und Josie und Andras aus Duschanbe wieder.
Damit Valentin wieder ganz gesund wird, bleiben wir einen Tag in Khorug. Wir organisieren uns noch die Erlaubnis für das Zorkul-Reservat im Tourismusbüro und Valentin liegt nochmals unter Terry. Es haben sich schon wieder Geräusche gebildet. Da diese ziemlich ähnlich klingen wie die letzten, befürchten wir, dass die neuen Traggelenke, sei es oben oder unten, schon wieder kaputt gegangen sind. Nachdem Valentin die Feder ausgebaut und die Aufnahmen neu geschmiert hat, sind die Geräusche verschwunden. Wir sind also bereit für die nächste Pamir-Runde.
This entry was posted in August 18, Tadschikistan, Weltreise