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Noch immer über unsere Erfahrungen beim Grenzübertritt diskutierend, fuhren wir ins iranische Astara hinein, um uns eine SIM Karte zu besorgen und Geld zu wechseln. Kaum haben wir angehalten, um uns durchzufragen, da wir kein Farsi lesen können, stoppte bereits das erste Auto neben uns und hiess uns im Iran willkommen. Der Mann bot uns seine Hilfe bei unseren Besorgungen an.
Wir haben im Vorfeld schon viel über die Gastfreundlichkeit der Iraner gehört, jedoch schreibt unser Reiseführer auch, dass für solche Gefälligkeiten schlussendlich doch eine Gegenleistung in Form von Geld erwartet wird. Aufgrund der Schlepper an der Grenze und dem Nachgeschmack, dass wir viel zu viel bezahlt hatten, waren wir sehr skeptisch. Vorallem, als wir dann auch noch in sein Auto umsteigen sollten. Vorsichtshalber blieb Deedrah beim Auto zurück und nur Valentin ging mit dem Mann mit. Wir behielten uns das mit der Bezahlung im Hinterkopf, waren aber auch froh um die Hilfe des Mannes, der zudem gut Englisch sprach.
Eine Ewigkeit später, ich hatte mir bereits Freundinnen gemacht, da ich unbedingt auf die Toilette musste ;), kamen die beiden zurück. Wir wurden von diesem Mann zu sich nach Hause eingeladen, bis die SIM Karte aktiviert wurde. Dies dauert teils mehrere Stunden. So lernten wir auch noch seine Frau und Tochter kennen.
Das mit der Bekleidung wird zu Hause nicht sonderlich streng gehandhabt. Alles was in den eigenen vier Wänden geschieht, interessiert niemanden. Aber auf der Strasse müssen die Frauen lange Hosen, ein langes figurverhüllendes Oberteil, ein Kopftuch und geschlossene Schuhe tragen. Zu Beginn noch sehr korrekt gekleidet, lernte ich, dass alles nicht so heiss gegessen wird wie es gekocht wird, d.h. die Kleidervorschriften werden eher legère ausgelegt. Nur vor der Polizei und in der Stadt sollte man strenger darauf achten. Auf dem Lande ist es weniger tragisch, was natürlich trotzallem nicht bedeutet, dass man mit Shorts und trägerlosem T-Shirt rumrennen sollte. Aber Sandalen sind in Ordnung, das Kopftuch wird eher lose um den Kopf gewickelt und das langärmlige Oberteil reicht zwar bis zu den Hüften, ist jedoch trotz allem eng geschnitten und hängt nicht wie ein Sack am Körper.
Das Mittagessen war für uns vor dem Hintergrund speziell, dass wir uns im Fastenmonat Ramadan befinden. Wir lernen, was im veborgenen oder ausserhalb der Stadt unter weniger Leuten stattfindet, ist nicht so schlimm. Aus Respekt vor jenen, welche die Fastenzeit korrekt durchführen, was so viel heisst von Sonnenauf- bis Untergang nichts zu essen und trinken, vermeiden wir das Essen und Trinken in der Öffentlichkeit und in der Stadt und vor Polizisten und suchen uns immer versteckte Plätze, wenn uns der Hunger am Nachmittag trotz spätem Frühstück doch überfällt. Aber auch wir fasten hier unbewusst mit.
Wir verbrachten den gesamten Nachmittag bei unserem Gastgeber und erhielten einen wertvollen Einblick in den Alltag, der nicht so streng ausfällt, wie von uns zuerst befürchtet wurde. Dies beruhigt uns und wir freuen uns noch mehr auf unser Abenteuer.
Unser Gastgeber nahm uns zudem noch mit auf eine Sightseeing Tour durch Astara und das Umland. Wir besichtigten sein im Bau befindliches riesiges Sommerhaus auf dem Lande, den grossen Garten seines Vaters, sahen wie grün es hier an der Küste ist und fuhren um den nahen See mit den „Departing Trees“ herum. Diese Bäume schwimmen im Wasser und bewegen sich mit dem Wind mit, so dass der See je nach Windrichtung sein Erscheinungsbild immer wieder verändert.
Am Abend war dann auch unsere SIM Karte bereit und wir konnten diese abholen und zurück nach Hause fahren, wo unser Terry abgestellt war. Erschöpft von diesem doch langen mit vielen neuen Eindrücken gespickter Tag, möchten wir uns einen Schlafplatz an diesem See suchen. Fast ein wenig wütend, weil wir im Auto schlafen wollten, lud unser Gastgeber uns ein, bei ihm zu übernachten. Wir konnten das Angebot nicht ausschlagen und freuten uns auf das Bett und die Dusche. Das Nachtessen bestand aus einem Barbecue, Gemüse, Reis und Brot und wir liessen es uns schmecken. Im Kinderzimmer wurde extra eine zweite Matratze für uns auf dem Boden ausgelegt und die Tochter wurde zu den Eltern ausquartiert. Müde, aber glücklich, dass wir es in den iran geschafft hatten, schliefen wir ein.
Den nächsten Tag liessen wir ruhig angehen. Wir erhielten ein reichhaltiges Frühstück und holten noch ein paar Tips von unseren Gastgebern ein, was wir uns ansehen sollten. Da uns erklärt wurde, dass man im Lande fast keine Wechselstube mehr findet und nur bei Banken offiziell wechseln könne, tauschten wir an der Grenze nochmals Euro in Rial um. Die Information war aber nicht ganz korrekt, wie wir später feststellten. In den grossen Städten kann man überall Geld tauschen, teilweise auch zu einem noch besseren Kurs.
Wir bedankten und verabschiedeten uns von unseren Gastgebern und freuen uns, nun richtig in unser Iran Abenteuer zu starten. Aber irgendwie werden wir den Eindruck nicht los, dass er bei unserer Einfahrt ins Dorf bereits auf uns gewartet hat. Am Geld war er jedoch nicht interessiert. Es hat auf uns den Anschein, dass er genügend Geld besitzt und gerne den Fremdenführer gespielt hat. Vielleicht wurde er von unseren Schlepper informiert? Wir werden es nie herausfinden…