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(03.09. – 10.09.18)
Um was geht es bei diesen Spielen
Die World Nomad Games finden 2018 zum dritten Mal in Kirgistan statt. Erstmalig wurden diese Spiele 2014 in Cholpon-Ata durchgeführt, um die Kultur der Nomaden zu bewahren. Begonnen mit knapp 600 teilnehmenden Athleten aus 19 Ländern und 10 Sportarten haben sich die Spiele in nur drei Austragungen rasant vergrössert. Dieses Jahr treten 3’000 Athleten aus 77 Ländern in mittlerweilen 37 verschiedenen Ethnosportarten an.
Das Ziel dieser Nomadenspiele ist eine Wiederbelebung und Bewahrung der Ethnosportarten und der Nomadenkulutur in der ganzen Welt. So stehen im Hyppodrom und in der Sporthalle in Cholpon-Ata Pferdesportarten und alle Arten von Ringen im Zentrum, wohingegen im Ethnodorf Kyrchyn in mitten von Bergen das Kulturelle vorrang hat.
So sehen wir im Hippodrom folgende Wettkämpfe:
- Pferderennen über 80km, welches den ganzen Tag über dauert
- Kok-Boru, eine traditionelle kirgisische Pferdesportart, bei der eine kopflose Ziege in den gegnerischen Brunnen geworfen werden muss
- Pahlavani, die traditionelle Wrestlingart aus dem Iran
- Mas-Wrestling, eine traditionelle russische Sportart, bei der die Gegner versuchen müssen, dem jeweils anderen den Stab aus den Händen zu reissen
- Seilziehen 8×8
- Er-enish, eine traditionelle kirgisische Wrestlingart, die auf dem Rücken von Pferden ausgetragen wird
- Kurash, die traditionelle Wrestlingart aus Usbekistan
Da wir am Montag leider erst am späten Nachmittag beim Hyppodrom ankommen, sind schon alle Wettkämpfe beendet und wir beschliessen, den vollen nächsten Tag zu bleiben, um uns die verschiedensten Sportarten anzuschauen.
Ein grosses Overlander-Treffen
Da es sich hier um die Olympischen Spiele der Nomaden handelt und diese nur alle zwei Jahre stattfinden, finden sich natürlich gefühlt alle Touristen, welche gerade in Kirgistan weilen oder extra nur für diese Spiele angereist kamen, an den beiden Austragungsorten ein. So erstaunt es uns nicht, dass wir auf dem Parkplatz die ersten drei Overlander antreffen – es werden nicht die letzten sein. Da auch sie alle sicher noch einen Tag bleiben, suchen sie einen Stellplatz in der Nähe des Hyppodroms. Dieser wird auch nur 1.5km entfernt am See mit Sandstrand und in Gehdistanz zu den Spielen gefunden. Also der perfekte Standort, da wir nicht zusammenpacken müssen. Wir folgen ihnen kurze Zeit später nach und bis am Abend ist unsere Gruppe auf 8 Autos angewachsen! Jeder kennt noch jemanden, der sich gerade in der Region aufhält, lädt ihn dazu ein und so errichten wir das für uns bis anhin grösste Overlander-Camp in der Natur. Toll so viele neue gleichgesinnte Reisende kennenzulernen!
In der Mitte unseres vier-tägigen Aufenthalts an den World Nomad Games wechseln wir für eine Nacht unseren Standort nach Kyrchyn zum Ethnodorf. Dort erstreckt sich eine riesige Yurtenstadt. Jede Region hat sein eigenes kleines Dorf mit Bühne errichtet, dazu gibt es eine Ecke mit weltweiten Nomaden, eine Hauptbühne mit diversen Shows, einen Essensecke, einen Ethnobasar, Tanz und Musik, dazu viele kleine Wettkämpfe wie z.B. einen Teppich falten, einen Kochwettbewerb, etwas Weben, Yurte aufbauen, etc. – alles traditionell weibliche Aufgaben, die im Zentrum dieser Wettkämpfe stehen.
Hier oben sehen wir noch folgende Wettkämpfe:
- Bogenschiessen vom Rücken eines galoppierenden Pferdes
- Traditionelles Bogenschiessen aus dem Stand mit Naturbögen
Die Atmosphäre ist toll und wir lassen uns durch das riesige Dorf treiben und beobachten die traditionell gekleideten Nomaden oder lassen uns von einem Yurtenaufbau faszinieren. Es gibt so vieles zu sehen, dass man manchmal gar nicht weiss, wohin man schauen soll. Da die ganzen Spiele gratis sind, nur die Eröffnungs- und Schlussfeier kosten Eintritt, besuchen auch die Einheimischen die beiden Schauplätze in Scharen. Im Hyppodrom herrscht auch eine ausgelassene Stimmung und die eigenen Athleten werden frenetisch angefeuert oder bei einem Ziegen-Tor laut gejubelt.
Wir geniessen die packende Stimmung im Ethnodorf wie auch im Hyppodrom, wo wir einen Tag später wieder hinfahren. In Kyrchyn treffen wir ein holländisches Overlander-Paar, mit denen wir einen angenehmen Abend verbringen. Und auch im Hyppodrom haben sich zwischenzeitlich einige Overlander verabschiedet, dafür sind neue hinzugekommen, so dass wieder fünf bis acht Fahrzeuge am Strand campieren. Die Abende werden lange am Lagerfeuer, aber so viele unterschiedliche Geschichten, dass es spannend bleibt. Dazu gesellen sich jeweils noch ein paar Fahrradfahrer oder vereinzelt Backpackers.
Wen haben wir denn getroffen?
– Theres & Johannes / Schweiz & Deutschland / mit einen LKW seit 2.5 unterwegs
– Vera & Aaron / Schweiz / seit diesem Frühling in einem Toyota Landcruiser unterwegs
– Lea & Paul mit Luk / Deutschland / seit 1.5 in einem Fiat Ducato unterwegs
– Sharris & Daniel mit Anouk / Deutschland / Defender
– Ursel & Janusz / Deutschland / seit 1 Jahr in einem Iveco unterwegs
– Josie & Andras / England & Ungarn / seit diesem Frühling in einem VW LT unterwegs
– Anton & Theo / Frankreich / zwei befreundete Franzosen in einem VW Bus
Im Ethnovillage:
– Aukje & Jeroen / Holland / seit 1 Jahr mit einem Toyota unterwegs
Und wieder zurück am Strand:
– Astrid & Christian / Österreich / Puch
– Rafaela & Edouardo / Brasilien / Defender
– Sophie & Paul / Deutschland / Defender
– Petra & Martin / Schweiz / Landrover Range Rover
Weiter nach Bischkek
Nach den World Nomad Games führt unser Weg nach Bischkek. Bis wir alles zusammengepackt und uns von allen verabschiedet haben, zeigt die Uhr bereits Mittag an. Auf der Strasse fahren wir zuerst alles dem See entlang, biegen dann nach Norden ab und später sehen wir den Grenzzaun zu Kasachstan zu unserer Rechten. Zu Beginn ist die Strasse neu geteert, dann folgt ein altes Stück bevor die Strasse wieder zweispurig ausgebaut ist. Wir kommen gut voran und erreichen die Hauptstadt nach vier Stunden Fahrt (260km) am späteren Nachmittag. Bis heute hatten wir keine Probleme mit der kirgisischen Polizei zu beklagen, nun wollen sie aber ihrem korrputen Ruf doch noch alle Ehre machen: wir werden aufgrund einer angeblichen Geschwindigkeitsüberschreitung angehalten. Höflich fragen wir nach, wo das entsprechende „40“ Schild denn stehe, da wir dies nicht bemerkt haben. Wir stellen uns weiterhin dumm, war wir uns keines Vergehen bewusst sind. Dem Polizisten strecken wir auch nur die laminierte Kopie von Valentins Führerausweis hin und behaupten stur, dass es ein Original ist. Nach einigem hin und her diskutieren, muss Valentin dem Polizisten folgen. Der nächste Polizist erklärt ihm, es sei eine „50“ Zone und wir seien zu schnell gefahren. Da müssen sich die Polizisten beim nächsten Versuch um einiges besser Absprechen. Da sie nichts erreichen, versuchen sie es nun mit unserer LED-Bar. Diese ist anscheinend in Kirgistan verboten. Nach wie vor stellt sich Valentin dumm, meint welche LED-Bar und später, dass wir nichts bezahlen. Nach zehn Minuten geben die Polizisten auf und Valentin erhält seine Kopie zurück.
Im Blue Camel Guesthouse, welches von einem Schweizer geführt wird (Nomadsland) warten nebst unseren Pässen auch Johannes und Theres auf uns. Nach drei Wochen ohne die Pässe – diese mussten wir für unser Russlandvisum zurück in die Schweiz senden – sind wir froh, diese nun wieder in unseren Händen zu halten, inklusive unserem Visum! Da es im Guesthouse leider keine Betten mehr frei hat und wir nicht im Innenhof übernachten können, ziehen wir ins nächste Guesthouse um, wo wir im Innenhof für zwei Nächte unser Dachzelt aufschlagen, bevor es am Montag früh nach Kasachstan geht. Dazu jedoch mehr beim nächsten Mal.