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(03.06. – 05.06.18)
Das Zentrum des achämenidischen Reiches
Bevor wir uns Shiraz anschauen, fahren wir von den Bergen aus nach Persepolis, die Repräsentationshaupstadt des achämenidischen Weltreichs. Von König Darius I. um 518 v. Chr. erbaut, ist sie heute als UNESCO Weltkulturerbe registriert. “Persepolis“ ist der Lateinische Name für „Stadt der Perser“.
Um der grössten Hitze zu entgehen, besichtigen wir die riesige Anlage erst am späteren Nachmittag. Doch auch zu dieser Zeit ist es für Sightseeing viel zu heiss. Wir flüchten zurück in unser Auto und gammeln in unseren Sitzen rum, bis es auf dem Parkplatz leerer und leerer wird und die Temperatur sinkt. Sobald die Sonne unterging, können wir auch endlich etwas kochen. Und dann wird es auch wieder belebter auf dem Parkplatz, als die Einheimischen mit Zelten und Essen ausgerüstet, beginnen zu campieren und an jedem Ecken sich eine Familie niederlässt.
In der Stadt einen sicheren Platz für unser Auto zu finden, ist immer schwierig und die Unterkünfte teils teuer, weshalb wir uns entscheiden, die Nacht auf dem bewachten Parkplatz vor Persepolis zu verbringen und erst am nächsten Tag nach Shiraz zu fahren. Bezahlt hatten wir den Parkplatz ohnehin schon.
Bleibende Begegnungen in Shiraz
Shiraz, eine Stadt von der viele schwärmen. Ehrlich gesagt hat Shiraz als Stadt bei uns jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen – nur die Begegnungen. Könnte auch daran liegen, dass nebst dem Ramadan gleich noch drei Feiertage nacheinander lagen und vieles deshalb geschlossen war.
Einquartiert im billigsten Hostel von Shiraz mit sicherem Parkplatz marschieren wir am späteren Nachmittag los in die Stadt.
Wir schlendern durch die Strassen, am Kleiderbasar vorbei und schauen uns von einer Parkbank aus das Schauspiel einer iranischen Ampelkreuzung an. Plötzlich werden wir von einem Typen auf der Strasse angesprochen. Dies kann ja öfters vorkommen, später stellt sich jedoch heraus, dass er uns anwerben wollte. Zuerst spielt er den freundlichen Fremdenführer und will uns zum einzigen Ort führen, der geöffnet hat: die Koran-Schule Madrese Khan. Da er noch behauptet hat, er hätte denselben Weg, folgen wir ihm. Wir schauen uns das Gebäude von aussen an, wollen die lernenden Geistlichen jedoch nicht stören und als ungläubige nicht in eine Koran-Schule und wenden uns zum Gehen.. Wir schauen noch kurz in den Vorraum und dann heisst es doch noch, wir müssen Eintritt bezahlen. Da wir zuvor schon nicht hinein wollten und nun sicher nicht, kehren wir uns um und wollen wegspazieren. Und dann geht es los: eine richtige Schimpftirade schreit er uns hinterher, unter anderem nennt er uns „western bastards“. Wir winken noch freundlich und verschwinden schleunigsten im Getümmel der Strassenbasare.
Da Ramadan ist, können wir uns nicht einfach in ein Café setzen. Bis zum Sonnenuntergang hat alles geschlossen. So setzten wir uns auf einem ruhigen Platz hin und warten ab. Da aber gleich noch drei Feiertage sind, sind auch manche Restaurants geschlossen. Wir bleiben unschlüssig stehen und fragen uns, wo wir hin sollen. Da spricht uns eine junge Frau an und bietet uns ihre Hilfe an. Noch geprägt von der letzten Begegnung wehren wir zuerst ab. Da sie selber erst seit einer Woche, nach sieben Jahren in Indien, wieder in Shiraz zurück ist, bitter sie ihren Vater um Hilfe, ein Restaurant zu empfehlen. Schlussendlich möchten die beiden uns zeigen, wo sie essen, da in der Stadtmitte alles touristisch und daher entsprechend teurer ist. Sie nehmen uns also mit in ihrem Auto und fahren uns durch halb Shiraz. Der Vater entscheidet dann über das Restaurant und nimmt uns gleich mit. So kommen wir zu unserem feinsten Essen im Iran und das in der Universität von Shiraz. Diese betreibt ein öffentliches Restaurant, bei dem die Mitarbeiter einen Rabatt erhalten.
Innen bis auf den letzten Platz gefüllt, finden wir auf der Terrasse draussen noch einen freien Tisch. Für uns wird das Beste bestellt und es schmeckt wirklich lecker. Gerne möchten wir unsere beiden Gastgeber als Dank einladen, aber der Vater kommt uns zuvor und möchte auch kein Geld von uns annehmen. So nahe können also Pech und Glück bei Begegnungen liegen. Wir geniessen den Abend mit unseren beiden Gastgebern und werden sogar noch zum Kuchenessen am Nachbarstisch eingeladen. Wie in Georgien sind die Menschen freundlich und aufgeschlossen, aber schwarze Schafe, die nur das Doller Zeichen in einem Touristen sehen, gibt es leider überall.
Aufregende Besichtigung durch Shiraz
Wir verabreden uns mit unserer Gastgeberin gleich noch für den nächsten Tag. Früh machen wir uns auf, um am Morgen etwas zu sehen, den Nachmittag im Hotel zu verbringen und abends nochmals rauszugehen. Kurz nach dem wir aufgebrochen sind, ruft uns unsere Gastgeberin an und möchte uns im Auto abholen, um eine Besichtigungs-Tour durch Shiraz zu unternehmen. Mit ihrer Mutter zusammen möchte sie uns die pinke Moschee zeigen, jedoch hat diese aufgrund des Feiertages geschlossen wie auch die nächste und das Museum. Ein wenig enttäuscht, dass sie uns in der Stadtmitte nichts zeigen können, machen wir und wieder auf zum Auto. Shiraz ist bekannt für seine Gärten und Dichter und so führt uns der nächste Stop zum wunderschönen Eram Garten. Überall blüht es und wir verkriechen uns in den Schatten. Eigentlich hätten wir den Touristen Eintritt bezahlen müssen, die Mutter schafft es aber irgendwie, uns mit einem einheimischen Ticket in den Garten zu schleussen. Da nur wenig geöffnet hat in Shiraz, ist der Garten überlaufen, trotz allem geniessen wir das satte Grün, welches wir seit Wochen nicht mehr gesehen haben.
Obwohl Ramadan ist, halten viele Einheimische diesen nicht ein, womit der Schwarzmarkt für Take-Aways floriert. Die Iraner sind sehr einfallsreich, das Restaurant muss jedoch geschlossen werden, sollten es die Behörden herausfinden. Was aber in den eigenen vier Wänden passiert, interessiert niemanden. So ziehen wir uns in die Wohnung unserer Gastgeber zurück, geniessen ein Mittagessen und machen anschliessend ein kleines Nickerchen.
Erst gegen Abend, als es wieder kühler ist, fahren wir nochmals hinaus. Dieses Mal soll es ein anderer Garten sein, der jedoch für heute bereits geschlossen hat. So versuchen wir es beim Garten mit dem Hafis-Mausoleum. Dieser ist tatsächlich noch offen, jedoch wartet eine riesige Schlange vor dem Tickethäusschen. Dieses Mal schafft es die Mutter sogar, aufgrund des riesigen Durcheimanders beim Eingang, dass wir gratis reinkommen. Eine riesige Menge tummelt sich in diesem Garten und um das Mausoleum herum, wehalb wir nicht lange bleiben und uns ein Restaurant suchen. Valentin hat sich bereits eines ausgesucht: eine Pizzeria um seine erste Pizza nach zwei Monaten zu essen 🙂
Froh, dass wir in Shiraz so tolle Menschen getroffen haben, verabschieden wir uns von ihnen und brechen am nächsten Tag gen Osten in die Wüste auf.